AKW in Lingen nach Zwischenfall abgeschaltet

Atomkraft ist teuerDie Probleme der altersschwachen AKW in Deutschland will nicht abreißen. Immer wieder treten Fehler auf und oft liegt es an der mit der Zeit altersschwach werdenden Bauteile. Es scheint so, dass die hochverschuldeten und nahe einer Pleite stehenden Atomkonzerne nicht mehr in die veralteten Anlagen investieren wollen. Wohl eher notdürftig dürfte geflickt und gewerkelt werden. Nur nicht teuer darf es werden!

Es ist doch klar, dass ein börsennotierter Konzern keine unnötigen Gelder in Kraftwerke steckt, die bald abgeschaltet werden. Es rechnet sich doch nicht. Den Aktionären sind die Risiken aus schrottigen und altersschwachen Anlage egal, hauptsache der Euro wandert als hohe Dividenden jedes Jahr ins Säckel. Auch will das Management, welches spätestens seit 2001 dauerhaft massive Managementfehler begangen hat, das völlig überhöhte Gehalt plus Prämien, Tantiemen etc. überwiesen bekommen. Und am Ende – da bleibt nur ein Haufen Schulden und vergammelte Bestände im Aktiva der Bilanz.

Wen wundert es, dass diese Atomkonzerne nun massiv in die roten Zahlen gerutscht sind und ganz offensichtlich die wichtigen Rücklagen für den Rückbau der Atomanlagen sowie der unfassbar langen Lagerung des Atommülls immer weiter abschmelzen. Wenn hier nicht schnellstens die Politik eingreift, wird es zu einem flächendeckenden Disaster kommen. Hoffen wir alle, dass es nicht zu einem Zwischenfall ala Tschernobyl oder Fukushima kommt!

Aufschrecken darf uns aber schon mal diese Meldung zum AKW in Lingen, von dem die Medien, wie hier der NDR berichten:

Zwischenfall im Atomkraftwerk Emsland in Lingen
In der Anlage haben Messgeräte wegen einer “Kleinstleckage” Alarm geschlagen. Das teilten das niedersächsische Umweltministerium und Betreiber RWE am Freitag mit. Demnach wurde das AKW “vorsorglich zur Fehlersuche” vom Netz genommen und abgeschaltet. Radioaktivität sei nicht ausgetreten. Wann der Reaktor wieder hochgefahren werden kann, sei noch unklar.

RWE: Fehler im Primärkreis

Nach Angaben von RWE befindet sich die Leckage vermutlich an einer sogenannten Probenahmeleitung des Primärkreises. “Mit der Vorrichtung wird kontinuierlich der Borgehalt im Reaktorkühlmittel überwacht”, hieß es weiter. Die Raumüberwachung habe im betroffenen Bereich des Kraftwerks eine “leicht erhöhte Luftfeuchtigkeit” angezeigt. Um die Ursache eindeutig klären zu können, müsse das Kraftwerk abgeschaltet sein. RWE betonte darüber hinaus, dass noch nicht feststehe, ob der Fall überhaupt meldepflichtig sei.

Schön, wenn es RWE wichtiger ist, ob ein Störfall meldepflichtig sei oder nicht. Es kommt doch auf die Ursache an, die vermuten lässt und zu zeigen scheint, wie veraltet und in welchen schlechten Zuständen diese veralteten Anlagen sind. Warum wird dazu nie ein Wort verloren? Weil es die Aktionäre nicht hören dürfen!
So ist es kaum verwunderlich, wenn Atomkraft-Gegner kritisieren, dass das AKW Emsland seit Langem “altersschwach” ist.

Umweltschützer fordern Schließung des Kraftwerks

Ein Appell zur Schließung des Kraftwerks und der angrenzenden Brennelementefabrik wird laut Bürgerinitiativen inzwischen von 120 Organisationen unterstützt. Offiziell darf das Kraftwerk noch bis zum Jahr 2022 betrieben werden. Dann muss es im Zuge der Energiewende zurückgebaut werden.



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