[Aktion] Blogger für Flüchtlinge

Hallo ihr Lieben!

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Ich möchte heute mit euch über ein wichtiges Thema sprechen, um das man momentan in den Medien nicht mehr herumkommt. Das ist aber auch gut so, denn dieses Thema geht jeden von uns etwas an.

Die Rede ist von der Flüchtlingsdebatte, die im vergangenen Jahr 2015 ihren Höhepunkt erreicht hat, doch für die noch lange keine umfassende Lösung in Sicht ist. Hass und Gewalt gegen die Asylanten in Deutschland sind schlimmer denn je - täglich hört man von neuen Übergriffen auf die Menschen, die doch eigentlich auf der Suche nach einer Zuflucht zu uns kamen.

Ich denke, ich muss euch in diesem Beitrag nicht mit Zahlen und Fakten langweilen, denn ihr habt sowieso schon längst einen Überblick darüber, was derzeit hier bei uns geschieht. Stattdessen möchte ich euch meine Meinung zu dem Thema nahebringen - was mir gar nicht so leicht fällt, denn es gäbe dazu so unglaublich viel zu sagen. Aber ich werde versuchen, meine Gedanken und Gefühle auf den Punkt zu bringen.

Da ist zunächst einmal Wut. Ja, ich bin wahnsinnig wütend. Auf jeden Einzelnen, der seinen Hass auf die Menschen richtet, die in ihrer größten Not den beschwerlichen Weg hierher auf sich nahmen, und die alles verloren haben. Ihre Familie, ihre Heimat, einfach alles, was sie zuvor kannten, mussten sie zurücklassen. Nur mit wenig Gepäck machten sie sich auf die gefährliche Reise hierher. Und ja, vielleicht haben sie ihr Smartphone mitgebracht. Wozu? Um das letzte bisschen Kontakt zu ihren Lieben zu bewahren und sich zu versichern, dass diese in Sicherheit sind. Für einige Deutsche wurde genau diese Tatsache, dass Flüchtlinge hier mit einem teuren Smartphone herumlaufen, zu einem der vielen, vielen Angriffspunkte.

Diese “unzufriedenen Bürger” sehen in allem nur das, was sie sehen wollen. So behaupten sie: “Denen kann es ja gar nicht so schlecht gehen, wenn sie sich ein Smartphone leisten können. Die kommen doch nur, um hier zu schmarotzen”. An solchen Ansichten beißen diese ausländerfeindlich eingestellten Menschen sich fest und beneiden doch tatsächlich diejenigen, die überhaupt nichts mehr haben, dafür, dass sie hier bei uns Hilfe erhalten und versorgt werden.

Natürlich möchte ich nicht außer Acht lassen, dass in der Flüchtlingspolitik (noch) Einiges schief läuft. Aber dafür können die Flüchtlinge doch nichts. Warum richtet man seine Wut auf die Falschen? Manche Menschen suchen wohl einfach ein Ventil, um ihre Unzufriedenheit auszulassen. Haben diese feindseligen Menschen nichts aus der deutschen Geschichte gelernt?

Sehr treffend finde ich auch den Vergleich mit der Weihnachtsgeschichte. Maria und Josef suchen Zuflucht, doch keiner öffnet ihnen die Türen. Das kleine Büchlein Eine Weihnachtsgeschichte? befasst sich näher mit diesem Vergleich. Doch man muss nicht unbedingt religiös sein, um Werte wie Nächstenliebe und Mitgefühl zu vertreten. Oder in einem Wort: Menschlichkeit.

Was für mich an diesem unglaublichen Hass auf die Asylanten auch keinen Sinn ergibt, ist, dass so viele Deutsche doch selbst ausländische Wurzeln haben. Meine Großeltern mussten beispielsweise im Krieg aus dem Sudetenland (heutige Tschechei) und aus Jugoslawien hierher fliehen. Hierbei bestehen so viele Parallelen zu unserer heutigen Situation. Doch sobald ein paar Generationen dazwischenliegen, scheint alles vergessen.

Meine Einstellung jedenfalls ist, dass man Flüchtlingen mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft begegnen sollte. Sie haben genug durchgemacht. Man sollte ihnen das Leben nicht noch schwerer machen, als es sowieso schon ist. Natürlich muss man immer differenzieren, ob es sich um “echte Flüchtlinge” handelt oder um Menschen, die nicht aus größter Not heraus ihr Land verlassen. Doch auch diese haben sicher ihre Gründe und suchen ein besseres Leben. Wie heißt es immer so schön von Seiten der Asylantengegner? “In Deutschland ist nicht genug Platz, um die alle aufzunehmen.” Ich habe jedoch in verschiedenen vertrauenswürdigen Quellen gelesen, dass wir sehr wohl noch Kapazitäten haben, da die Asylanten prozentual gesehen bisher nur einen kleinen Anteil der Bevölkerung in Deutschland ausmachen. Fakt ist, dass viele Statistiken, die derzeit im Internet kursieren und Gegenteiliges behaupten, einfach nicht auf wahren Tatsachen beruhen. Klar sollten auch andere Länder mehr Flüchtlinge aufnehmen, auf jeden Fall! Jedoch wird sich all das hoffentlich nach und nach einspielen. Das Wichtigste ist doch, dass diejenigen, die tatsächlich Zuflucht benötigen, diese auch schnellstmöglich erhalten.

Dass die Situation jedoch von anderen ausgenutzt wird und dass nicht jeder, der hier aktuell Asyl erhält, ein guter, friedliebender Mensch ist, davon kann man ausgehen. Es gibt überall gute und schlechte Menschen. In jedem Land. Was ja auch diejenigen Deutschen beweisen, die sich mit Gewalt gegen die Flüchtlinge richten.

Wie man nun die “wahren”, wirklich notleidenden Flüchtlinge von den “falschen” trennt, und die friedliebenden von den gewalttätigen? Darauf habe ich keine Antwort. Aber frei nach dem Spruch “Im Zweifelsfall für den Angeklagten” halte ich einen Menschen exakt so lange für gut, bis mir das Gegenteil bewiesen wird - und zwar mir persönlich. Denn ich glaube nicht vorbehaltlos alles, was mir an Gerüchten über Diebstähle, Einbrüche und andere Angriffe durch Flüchtlinge serviert wird. Gerade in den sozialen Netzwerken ist längst nicht alles wahr, was man so liest. Vieles dient nur einem Zweck: Hass zu schüren. Dabei werden die Tatsachen sicher auch mal so verdreht, dass der gewünschte Effekt erzielt wird.

Lange Rede, kurzer Sinn. Meine Ansicht ist, jeder Mensch hat es verdient, dass man vorbehaltlos mit ihm umgeht und sich selbst ein Bild von ihm macht. Ich persönlich hatte auch schon Kontakt zu Flüchtlingen, und keiner von ihnen hat sich je so aufmüpfig verhalten, wie es von Asylgegnern teilweise präsentiert wird. Diese Menschen waren freundlich, gepflegt, friedliebend und einfach nur wahnsinnig dankbar, hier in Deutschland eine Chance auf ein neues Leben zu erhalten. Und genau diese Menschen haben es verdient, dass man ihnen ebenso freundlich begegnet. Dass man ihnen dabei hilft, sich in ihrer neuen Heimat einzuleben, Deutsch zu lernen, hier arbeiten zu dürfen und in einen normalen Alltag hineinzufinden.

Hierfür benötigen unsere neuen Mitbürger natürlich eine Starthilfe. Im Rahmen der “Blogger für Flüchtlinge”-Aktion ist es ganz einfach, die Initiative zu ergreifen. Schaut zum Beispiel mal auf der Spendenseite der Aktion vorbei.

Auch speziell für uns Leseratten und Buchblogger gibt es eine Spendenaktion, die ich euch sehr empfehlen kann: Lesen für Menschlichkeit. Diese Aktion hat die liebe Franzi vom Blog Lovelymix ins Leben gerufen. Ich durfte übrigens das Logo dazu gestalten. ;)

Aber natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, euch einzubringen. Erkundigt euch einfach in eurer Stadt. Oft werden über die Gemeinde Veranstaltungen angeboten, bei denen man ehrenamtlich mitwirken und die kulturelle Verständigung verbessern kann. Schaut euch einfach mal um, was ihr tun könnt.

Wenn ihr einen Blog betreibt, schreibt doch gerne auch einen Beitrag zum Thema “Blogger für Flüchtlinge” und bezieht Stellung. Näheres dazu erfahrt ihr auf der Website von Blogger für Flüchtlinge.

Ich hoffe jedenfalls, dass mein Artikel euch gefallen hat, und euch vielleicht auch ein bisschen nachdenklich stimmt. Schreibt mir gerne einen Kommentar, ob ihr meine Ansichten teilt oder an welcher Stelle ihr vielleicht anderer Meinung seid. Ich freue mich immer über den Austausch mit euch. ;)

Bis bald & liebe Grüße,
Viktoria


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