Aktienkurse stürzen – der Pleitegeier kreist

Dieser Tage kommt mit einem hoch interessanten Artikel in der SZ die Wahrheit über die katastrophalen Bilanzen der großen Atomkonzerne ans Licht. Es wird immer deutlicher, dass die frech-dreisten Konzerne neben den bestehenden riesigen Schuldenbergen weitere extrem brisante Risiken in den Büchern versteckt haben. Die ersten Geier kreisen schon über den Konzernzentralen und freuen sich auf die bildlichen Kadaver. Doch das Fatale daran ist, dass die Miserie am Ende wieder mal der Steuerzahler auflösen muss. Warum? Weil die Politik wie immer Blind, Dumm und Aufklärungsresistent war!

In dem Artikel wirken die formalen Zahlen. Die aber zeigen, wie verfehlt die Management Planungen der Absicherung des atomaren Erbes aussehen! Denn die Konzerne halten nicht die Gelder auf einem Konto zum Abruf bereit, wie man sich das als normaler Bürger vorstellt. Nein, die für die Entsorgung und den Rückbau notwendigen Gelder sind investiert und selbst diese Investitonen entsprechend nicht mal dem Wert, der vorgegeben ist. Wobei man auch noch betonen muss, dass selbst die vorgegebenen Beträge bei Weitem niemals ausreichen werden. Die Konzernstrategen gehen von einem Zeitpunkt X für den Atomausstieg aus und rechnen dann rückwärts mit einem Zinseszinseffekt. Die sich so ergebende sehr niedrige “Mindestsumme” ist nun der Streitpunkt. Und damit verbunden die Interpretation der Formeln, für die eigentlich auf Abruf stehenden Gelder. Im Volksmund sollte der Begriff “dreiste Verarsche” die Sache am Besten treffen. Uns wird hier etwas vorgelogen und verschleiert unter Mitwirkung der Politik, die genau solche Zahlenspielchen jahrzehnte lang zugelassen hat.

Blöde ist dann nun, dass sich einige der in diesen Formeln berücksichtigen Einflüsse so verschieben, dass nichts mehr passt.
Der Zeitpunkt X rückt eher vor als weiter weg. Eine erneute Laufzeitverlängerung ist nicht durchsetzbar, zumal weltweit die Atomkraft die AKzeptanz verloren hat. Damit reduziert sich also die Zeit für den Zinseszinseffekt und bei den Konzernen klafft eine riesige finanzielle Lücke.
Es wird jetzt aber noch übler: die Zinsen, mit denen sich Geld per Zins vermehrt sind bei NULL bzw. auch schon im negativen Bereich. Auch die Gewinne aus den Investitionen der Atomkonzerne sind in der Sonne zerschmolzen, dann die fetten Gewinne kann man mit der Lupe suchen! D.h. man neben der massiv verkürzten Zeit auch keinen Zinseszinseffekt mehr berücksichtigen. Wie die Konzerne auf einen Zinshebel von jährlich fast 5% kommen, ist schleierhaft und eine weitere Verarsche.

In der Zusammenfassung ist festzuhalten, dass die fiktiv gerechneten Rücklagen nicht vorhanden sind. Die Konzerne haben eh schon kein Geld, weil sich extrem hoch verschuldet sind und können derzeit finanziell den Rückbau und die Entsorgung nicht stämmen…

Da die Atomkonzerne in den letzten Jahrzehnten richtig fett an uns Bürgern verdient haben und sich massenhaft die staatlichen Förderungen in die Taschen gesteckt haben, darf man wohl berechtigt die Frage stellen: wo ist denn das viele Geld?

Die nächste Frage ist, wie es denn mit der Sicherheit der Kraftwerke aussieht, wenn kein Geld da ist. Denn wer nichts hat und massiv Sparen muss, wird vermutlich auch mit der Wartung, Reparatur, Instandhaltung, etc. knausern. Bei einem Wohnhaus sind die Risiken noch überschaubar, wenn es einen Investitionsstau gibt. Bei einem Atomkraftwerk ist das völlig anders, und vor allem dann, wenn die Anlagen völlig überaltert sind.

Der Artikel zum selbst lesen (Übrigens mit nettem Foto vom Protest vor dem AKW Grohnde :-)



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