Man hat es schon nicht leicht… Freiberufler müssen sich selbst um die Altersvorsorge kümmern. Dies deshalb, da sie nicht verpflichtend in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen müssen, sofern sie nicht einer bestimmten Berufsgruppe angehören. Der Selbständige entscheidet also selbst, wie es einmal um seine persönliche Rente stehen wird. Vorwiegend wird sich der Freiberufler mit der Möglichkeit einer Versicherung befassen, die auch von Seiten des Staates Unterstützung findet – ist ja wohl auch wesentlich sicherer als die Altersvorsorge mit Aktien.
Das ist aber nicht richtig. Versicherungen bringen heutzutage kaum noch eine Rendite; handelt es sich etwa um einen breit diversifizierten Wertpapier-Fonds, so hat man einerseits einen Einfluss auf das Risiko, das durchaus gesenkt werden kann, andererseits erhält man eine weitaus höhere Rendite. Wer glaubt, mit traditionellen Produkten gut für das Alter vorsorgen zu können, der irrt gewaltig, auch wenn gut geschulte, redegewandte Menschlein uns das glauben machen möchten.
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Wie empfehlenswert sind Versicherungen oder Immobilien?
Als Freiberufler kannst du zwar freiwillig Beträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, jedoch ist das nicht empfehlenswert. Schlussendlich liegt die jährliche Rentenanpassung bei gerade einmal 1,0 Prozent – zieht man die Inflation ab, so bleibt am Ende eine Null- oder Negativrendite. Juhu!
Wer sich für eine Lebensversicherung interessiert, der sollte sich im Vorfeld die Meinungen zahlreicher Experten anhören – es gibt heutzutage kaum noch einen Finanzexperten, der eine Lebensversicherung als Altersvorsorge empfiehlt. Neu abgeschlossene Verträge bringen aufgrund der Niedrigzinsphase keine Rendite mehr. Das Angesparte wird durch Versicherungskosten und Inflation am Ende sogar aufgefressen. Du legst also was weg, hast am Ende aber nichts…
Eine weitere Möglichkeit, die gerne in Verbindung mit der Altersvorsorge empfohlen wird: Immobilien. Ja – aber nur dann, wenn die Immobilie als Konsumgut verwendet wird, um die eigene Lebensqualität zu steigern. Als Altersvorsorge ist eine Immobilie komplett ungeeignet. Denkst du beim Lesen auch gerade, das hier das komplette Gegenteil von dem steht, was wir über Jahre gepredigt bekommen haben? Dann geht es dir genau wie mir!
Auch traditionelle Produkte können nicht mehr empfohlen werden
Wer für die Zukunft vorsorgen will, der sollte klassische Produkte ebenfalls ignorieren. Ganz egal ob Festgeld- oder Tagesgeldkonto, Sparbuch oder Lebensversicherung – am Ende müssen Freiberufler „riskantere“ Anlagen wie Aktien oder Fonds, die beispielsweise den DAX nachbilden wählen, sofern sie eine Rendite erzielen wollen. Wer auf noch höhere Renditen aus ist kann sich auch mit Optionen oder anderen Derivaten beschäftigen – hier ist aber Vorsicht geboten: Das Risiko des Totalverlustes ist immer gegeben. „Sichere“ Anlagen, wie etwa Sparbücher oder Lebensversicherungen, sind derart unattraktiv geworden, sodass sie kaum noch empfohlen werden können. Ob die Niedrigzinsphase bald überwunden ist und somit wieder traditionelle Produkte an Attraktivität gewinnen? Noch sieht es nicht so aus. Schlussendlich wird es, hier sind sich viele Experten einig, bis Mitte 2019 keine Erhöhung des Leitzinssatzes geben.
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Aktien sind die Alternative schlechthin
Welche Möglichkeiten bleiben also dem Freiberufler, wenn er eine halbwegs attraktive Rendite erwirtschaften will? Aktien. Dabei macht es aber kaum Sinn, Einzelwerte von x-beliebigen Unternehmen zu kaufen und zu hoffen, dass diese in naher Zukunft (oder zumindest bis zum gewünschten Rentenantritt) steigen. Des Weiteren kann auch keine hohe Streuung erreicht werden, wenn man nur Einzelwerte erwirbt. Empfehlenswert ist daher ein ETF-Depot, das die Weltwirtschaft – so gut wie nur möglich – abbildet. Sogenannte ETFs (Exchange traded fund) sind Aktienindexfonds, die – verglichen mit klassischen Fonds – nicht von Investmentgesellschaften gemanagt werden, sondern einen Index nachbilden.
Das heißt: Entscheidet sich der Selbständige für einen klassischen Fonds, der von einem Manager geleitet wird, so gibt es immer wieder Transaktionen und Umschichtungen; des Weiteren will der Fondsmanager auch Geld verdienen. Pro Jahr sind somit 3 bis 5 Prozent an Gebühren zu bezahlen – die Rendite wird also aufgefressen. Entscheidet sich der Freiberufler jedoch für ein ETF, so muss er kaum Gebühren bezahlen, weil es keinen Fondsmanager gibt – es wird nur ein Aktienindex nachgebildet und nicht verändert, solange es auch zu keiner Änderung im Index kommt.
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