AK Werksvermessung vertagt Zusammenarbeit

Der Arbeitskreis Werksvermessung der Forstwirtschaft und der Sägeindustrie (AKWV) setzt im gegenseitigen Einvernehmen vorübergehend seine Zusammenarbeit aus. Der Grund dafür liegt nach Aussagen der Teilnehmer in den zurzeit zu weit auseinanderliegenden Positionen. Beide Partner bedauern die Aussetzung, planen jedoch, die Beratungen in einem Jahr wieder aufzunehmen. Der Arbeitskreis Werksvermessung ist Teil der Rahmenvereinbarung Werksvermessung (RVWV) zwischen Forstwirtschaft und Sägeindustrie, der offene Fragen sowie die Weiterentwicklung der Werksvermessung klären soll. Die geschäftsmäßigen Aufgaben des Ausschusses, die sich aus der RVWV ergeben, werden zwischenzeitlich auf Geschäftsführungsebene der beteiligten Organisationen bearbeitet.

Das Problem ist folgendes: Die Forstwirtschaft möchte die Arbeit des Ausschusses auf die Vermessung des physikalischen Volumens (Wassermaß) eines Stammes konzentrieren. Demgegenüber ist es das Ziel der Sägeindustrie, die Rundholzmärkte in Europa zu vereinheitlichen oder zumindest anzugleichen, um so die Wettbewerbssituation zur Sägeindustrie in anderen Ländern zu nivellieren. Zum Hintergrund: In den vergangenen Jahren haben sich in Mitteleuropa zwei Werksvermessungsarten durchgesetzt: die deutsche und jene der Österreicher. Norbert Buddendick vom Bundesverband der Säge- und Holzindustrie (BSHD) sagt zu den unterschiedlichen Positionen: „Die Vorstellung der Forstwirtschaft hätte eine komplett neuartige und im Wald nicht nachvollziehbare Bewertung der Werksvermessung zur Folge. Mit dem Ziel, das physikalische Volumen bei der Vermessung zu ermitteln, würde der Unterschied zum bereits heute in Mitteleuropa dominierenden System österreichischen Ursprungs noch größer. So würde eine ohnehin schon benachteiligte deutsche Sägeindustrie gegenüber ihren Konkurrenten zusätzlich geschwächt.“

Weiterhin sieht die Sägeindustrie die nötige Transparenz, die ein neues und technisch aufwändiges Verfahren benötigen würde, nicht gegeben. Eine Herleitung aus der vom Holzverkäufer ausgeübten Praxis der Waldvermessung und ein direkter Vergleich zur aktuellen Werksvermessung wäre nicht mehr möglich. Norbert Buddendick erklärt: „Der Holzpreis wird am Markt gebildet und hat originär nichts mit der Vermessungsart zu tun. Ausschließlich die Vergleichbarkeit der Vermessungsarten ist ausschlaggebend, um keinen Marktpartner zu benachteiligen und Markttransparenz herzustellen.“ Die Sägeindustrie versteht das Ansinnen des Forstes, den ganzen Stamm bezahlt zu bekommen und nicht nur die sägefähigen Abschnitte und Stammteile. Dies ist jedoch bereits heute in den bewährten Verfahren der Werksvermessung und der Waldvermessung der Fall. Ohne die Verwertung der ergänzenden Biomasse in Richtung Holzwerkstoffe, Papier, Pellets oder Energieerzeugung, also der Einbeziehung der Sägenebenprodukte in die Kalkulation, sind die jeweils gültigen Rundholzpreise nicht für die Sägeindustrie darstellbar.

Norbert Buddendick resümiert: „Die Sägeindustrie bedauert den fehlenden Konsens, hält es aber für angebracht, eine Diskussionspause einzulegen, um in einem Jahr mit neuen Ideen und Argumenten einen konstruktiven Neustart des Arbeitskreises in Richtung einer zumindest mitteleuropäischen Harmonisierung der Vermessungsstandards zu machen.“


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