Bislang muss das “Natriumhypochlorit”, landläufig als “Chlor” bezeichnet noch vom Festland importiert werden. Das verursacht nicht nur Kosten für das “Deinfektiongsmittel”, das in Schwimmbäder und privaten Pools zum Einsatz kommt.
Mit den Plänen des ägyptischen Investor Nasser Aich könnte die Kosten demnächst um zumindest 40% reduziert werden, allerdings muss die Fabrik ja erst einmal “irgendwo” auf Mallorca gebaut werden.
Aber es geht nicht allein um “Desinfektion” – Denn: Ohne Chlor kein Kunststoff. Kochsalz, Wasser und elektrischer Strom – das sind die Grundlagen. Mehr braucht es nicht, um mittels moderner Elektrolyse-Verfahren Chlor, Natronlauge und Wasserstoff herzustellen. Chlor wird zur Erzeugung von Polycarbonat- und Polyurethan-Werkstoffen benötigt, die sich in vielen Alltags-Produkten wiederfinden: Handy- und Computergehäuse, Autoteile, Dämmstoffe oder Schaumstoffmatratzen sind nur einige Beispiele.
Die Investitionssumme soll bei etwa 9 Millionen Euro liegen, zwei Drittel der Summe will Investor Nasser Aich aus seiner Schatulle beiusteuern, der Rest komme aus EU-Subventionen. Seitens der Balearenregierung ist wohl bereits alles abgesprochen, so die Mallorcazeitung.
Bleibt jetzt nur die Frage des Wie und Wo?
Logischerweise will man auf EU-Auflagen reagieren und möglichst umweltschonend produzieren, was denn sonst auch? Immerhin wurden auf dem Festland bislang 9 solcher Werke geschlossen, weil sie eben EU-Auflagen nicht mehr erfüllten.
Nur wo die zukünftige Fabrik stehen könne ist aktuell noch ein wenig unklar. In der Gemeinde Petra wurde man bei dem Gebot für ein passendes Gelände von einem Mitbewerber für das Grundstück überboten. Felanitx und Porreres waren ebenso im Gespräch, allerdings böten diese Gemeinden nicht die notwendige Infrastruktur, schreibt die Mallorcazeitung.
Foto: Chempark Dormagen
Ägyptischer Investor will Chlorfabrik auf Mallorca bauen9.9 (98.81%) | 219 Bewertung[en]Diese Beiträge zum Thema könnten Sie auch interessieren ...
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