Ägypten mal anders

Ägypten mal anders

Wie könnte man ein so fulminantes Jahr, wie das Jahr 2019 besser beenden als mit einer einzigartigen Reise? Nun, warm sollte es für mich schon sein und fremdartigen Impulsen bin ich ja auch bekanntermaßen immer wieder aufgeschlossen. Seid also gespannt, hatte ich euch in meinem letzten Blogpost final versprochen, wie und wo mich meine Reise hinführte - es war überraschend anders als geplant ...
Willkommen im Jahre 2020, dem ersten Jahr des neuen Jahrzehnts! Möge es ein glückliches, sorgenarmes und vor allem gesundes Jahr für meine Leser werden! Ich habe den Jahreswechsel in Ägypten verbracht, aber lest selbst ...

Ägypten 2020

Die Reise

Ägypten mal anders

Auf ging es nach dem alljährlichen fantastischen Familienspektakel an Heiligabend mit allen Generationen, von der 92-jährigen Urgroßmutter bis zum 15 Monate alten Enkelchen pünktlich zu Silvester zu einer neuen Reise in ein fantastisches Abenteuer. Und dieser Urlaub versprach mindestens ebenso aufregend zu werden, wie all die exotischen Ziele, die ich bisher bereisen konnte. Um 04.00 Uhr früh klingelte der Wecker, denn der frühe Vogel fängt ja bekanntlich den Wurm. Mit dem Taxi ging es nach Berlin Tegel (TXL) und dann im Direktflug nach Marsa Alam am Roten Meer (RMF). Wer diese Region bereisen will sollte es tunlichst unterlassen als Zielflughafen Hurghada (HRG) anzusteuern. Einige Reiseanbieter verfahren so, was allerdings mit einem mehr als 4-5 stündigen Bustransfer gekoppelt wäre. Augen auf bei der Reiseplanung! Es ist nicht mein 1. Mal in Ägypten. Safaga, bzw. Soma Bay kenne ich wie meine Westentasche und auch der Sinai mit dem Katharinenkloster ist mir nicht fremd. Ich erinnere mich an die Pyramiden in Gizeh und an die wuselige Stadt Kairo. Meine Transferzeit zum Hotel Pensee Royal Garden lag gerade mal bei 40 Minuten, zieht man die restlichen angesteuerten Hotels ab. Da ich mich ja vornehmlich im Highpreis-Level bewege war es mir einmal mehr wichtig auch das Low-Preis-Budget zu testen. Privilegiert ja, aber reisen sollte für alle möglich sein und somit logierte ich im kostengünstigen Pensee Royal Garden, Marsa Alam Road, 22 km south of 197376 El Qusseir. Das Hotel Pensee Royal Garden ist ein 4-Sterne-Hotel in der Region Marsa Alam. Pensee Royal Garden wurde mit 4,1 von 6,0 bewertet und hat eine Weiterempfehlungsrate von 73%.

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Es hat im Übrigen auch für Kinder einiges zu bieten.

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Was macht es dieses Mal so besonders? Nun, sonst lag mein Reisemittelpunkt eher unter der Wasseroberfläche - tauchen, Fische betrachten und eben sonnenbaden. Dieses Mal war es das Land und seine Kultur, die mich geradezu ungeheuerlich beeindruckt haben.

Das Land

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Ägypten (offiziell Arabische Republik Ägypten) ist ein Staat im nordöstlichen Afrika mit über 97 Millionen Einwohnern und einer Fläche von über einer Million Quadratkilometern. Ägyptens Nachbarländer im Süden sind der Sudan und im Westen Libyen. Die nördliche natürliche Grenze ist das Levantische Meer, der östlichste Teil des Mittelmeeres. Im Südosten hat es eine ausgedehnte Küste zum Roten Meer mit seinen beiden Meeresarmen, dem Golf von Suez und dem Golf von Aqaba bzw. Eilat gegenüber, sagt mein Freund Wiki. Dem letztgenannten Golf liegen Saudi-Arabien gegenüber, dort war ich in Djiddah als Stewardess für Saudi Arabian Airways ausgeliehen von Laker Airways einige Wochen stationiert. In der Region südliches Rotes Meer ist das Wetter eher beständig mit um die 25° C, die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist gering, das Wasser hat ca. 23°C und die Sonnenaufgänge sind paradiesisch - perfekt!

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Das Essen

Die Küche des Vorderen Orients ist mir gut bekannt. Angefixt durch meine Stationierung als Saftschubse Stewardess in Djiddah (Saudi-Arabien), s. o., Aufenthalte in der Türkei, Ägypten, Tunesien, Algerien und Marokko ist meine große Liebe zur arabischen Küche ungebrochen. Auf internationale Gerichte verzichte ich persönlich in diesen Ländern liebend gerne. Oftmals hört man von größeren Verdauungsproblemen der Touristen, Ramses Rache. Ich halte es da mit:
Peel it, boil it, cook it or forget it!
Schäl' es, koch es, brat' es, es oder vergiss es!

Vom Konsum von Leitungswasser ist ebenfalls abzuraten. Damit sind Eiswürfel aus ungeklärtem Ursprung tabu.

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Es gab: Kebab, Kofta, Gulasch, sowohl aus Fleisch als auch aus Fisch, dazu Hommous, Tahina-Soße, Baba Ghanug, gemischte Essigfrüchte incl. Salzzitronen, Petersiliensalat (Tabbūlā), Auberginensalat (Bāḏinǧān), Mezze (Māza) in allen Variationen und Süßigkeiten in zahlloser Vielfalt - ich war erneut im Schlaraffenland angekommen!

Die Küste

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Die Küste zieht sich Kilometer um Kilometer weißgelb, mit Steinen und Schotter durchsetzt, vor dem tiefblau, smaragd oder türkis glitzernden Meer dahin als Kontrast zum bizarre Küstengebirge - es herrscht Wüsteneinsamkeit. Sie wird auch Red Sea Riviera genannt. Den langen Sandstränden sind vielfach Korallenriffs vorgelagert, die man aus Gründen des Umweltschutzes nicht betreten sollte. Bei Ebbe entstehen erstaunliche Farbspiele - Opium für die Augen.

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Auf ausgedehnten Strandspaziergängen findet man ganze Muschelfriedhöfe, Salzablagerungen für den Gourmetsammler und traumhafte Ausblicke in die Wüste.

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Etwas zum Schmunzeln? Dialog eines Ehepaares:
Er: Gefällt es dir hier an der Küste?
Sie: Diese Landschaft macht mich sprachlos!
Er: Ok, dann bleiben wir vier Wochen.

Die Zeit scheint zu still zu stehen. Sich einfach mal nur hinsetzen, zu schauen und der Brandung zu lauschen ... Timeout in Ägypten auch ohne Tauchgerödel und Braunwerde-Stress - fantastisch!

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Der Stadtausflug

El-Quseir (auch Quseir, el-Kuseir, el-Kosseir, arabisch: ‏القصير‎, al-Quṣair, „Kleiner Palast oder kleine Burg") ist eine Hafenstadt und ein Erholungsort an der Küste des Roten Meeres und gehört zur Red Sea Riviera. El-Quṣeir ist zwar eine eher kleine Stadt, dafür besitzt sie aber eine umso größere Geschichte, nachzulesen bei Wikipedia. Sie befindet sich am Kreuzungspunkt der Küstenfernverkehrsstraße 24.

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Donnerstags ist Markttag, den sollte man nicht verpassen. Aber auch in den Straßen gibt es für Foodisten viel zu entdecken.

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Auf einer kleinen Anhöhe mitten im Zentrum liegt ein restauriertes osmanisches Fort aus dem 16. Jahrhundert, eine Art Heimatmuseum.
Die Marienkirche, eine Kirche der koptischen Glaubensgemeinschaft ist ebenso sehenswert wie die zahlreichen Moscheen und das Caféhaus, gelegen an der Prachtstraße, die keine im herkömmlichen Sinne ist und natürlich der Hafen - eintauchen in eine andere Welt ist nicht zwangsläufig gefährlich wie es die europäische Presse gerne darstellt.

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Das besondere Abendessen

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Es besteht allenthalben die Möglichkeit sich mit einem örtlichen Taxifahrer zu erschwinglichen Preisen zwecks Hin- und Rückfahrt zu verabreden. Auf der Suche nach Restaurantempfehlungen ist es wichtig mehrfach und ausdrücklich zu betonen welchen Restauranttyp man bevorzugt. Einheimisch sollte er sein, einfach und wirklich authentisch - shoppen stand definitiv nicht auf dem Plan.

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Alaa Kayfik hieß schließlich das auserkorene Restaurant. Den Fisch konnte man sich natürlich selbst aussuchen, es wurde Papageienfisch, Garnelen und Langusten ausgewählt. Frisch zubereitet mit diversen Beilagen und mehreren Tassen Tee verspeist - ein bekömmlicher Hochgenuss!

Das altägyptische Luxor

Die altägyptische Königsmetropole Luxor ist einfach atemberaubend! Mit dem Auto braucht man ca.4,5 Stunden ab El-Quseir.

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Es ist klirrend kalt, wenn man in aller Frühe die rot, von der aufgehenden Sonne angestrahlten, Gebirge passiert. Etwas authentische zeitgenössische Musik?
Looking Down
DJ Rasimcan ft. K-Young
Nach gefühlten 20 Verkehrskontrollen in der Wüste ergoss sich dem Reisenden im Niltal unerwartet viel Grün in üppigster Form. Die zahlreichen antiken Bauwerke in Luxor zeugen bis heute von der immensen religiösen und kulturellen Bedeutung, die die einstige Königsmetropole Theben im Alten Ägypten hatte.
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt ist unter anderem die Tempelanlage von Karnak. Die Tempelstadt zur Verehrung der Götter Amun, Month und Mut imponiert mit einer Fläche von rund 30 Hektar am östlichen Nilufer. Sie ließen mich andächtig verstummen. Besonders beeindruckend ist dabei der Säulensaal mit 134 Pfeilern, die bis 21 Meter hoch sind. Mit Bildern und Worten ist das nicht zu beschreiben, das MUSS man gesehen und erlebt haben - gigantisch.

Ägypten mal anders

Es ging weiter mit der Fähre über den Nil zum arabischen Mittagessen.

Ägypten mal anders

Während der Ostteil Luxors den Lebenden vorbehalten war, galt der Westen seit jeher den Toten. Die alten Ägypter glaubten an die Wiedergeburt und orientierten sich dabei an der Sonne, die im Osten aufsteigt und im Westen untergeht.
Im imposanten Tal der Könige am westlichen Nilufer wurden bisher bereits 60 Felsgräber zahlreicher Pharaonen mit beeindruckenden Inschriften entdeckt, freigelegt und für Besucher aufbereitet - und erneut Sprachlosigkeit meinerseits und flaues Gefühl in der Magengrube - einfach fantastisch.
In unmittelbarer Nähe vom Tal der Könige befindet sich das Tal der Königinnen, wo der Terrassentempel der Königin Hatschepsut aus Sandkalkstein von weit her sichtbar ist. Obwohl sie als einziger weiblicher Pharao galt, lies sie sich in sämtlichen Denkmälern und Inschriften als männliches Wesen verewigen.
Schließlich wurden noch der Memnonkolosse, zwei Statuen aus Quarzit, mit Sockel rund 18 Meter hoch, die ursprünglich jedoch über 20 Meter hoch waren, angesteuert - ebenfalls überwältigend! Alle Sehenswürdigkeiten waren definitiv sehenswert und haben ihren eigenen Charme. Nach und nach bekommt man einen Eindruck davon, wie die alten Ägypter lebten, welche Herrscher regierten und welche Götter sie anbeteten. Besonders haben mir die Tempel von Karnak gefallen, die zum Teil noch sehr gut erhalten sind und detaillierte Einblicke in die Bildhauer- und Baukünste der alten Ägypter geben.
Es war der richtige Zeitpunkt für solch eine Besichtigung, im Sommer wäre es unerträglich heiß - nur zu kurz. Ich werde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wiederkommen und Assuan steht dann definitiv auch auf meiner Reiseliste.

Das Rezept

Ein köstliches Rezept von mir, natürlich in meiner illustren Berliner Dachwohnungs-Küche zubereitet, gehört ja eigentlich traditionell zu meinen Blogposts dazu wie der Senf zur Wurst, oder wie die Berliner Großschnauze sagen würde wie der Arsch auf den Eimer. Neuerlich ist es in einem voran gegangenen oder folgenden Post separat zu finden, es werden Knöpfli zubereitet! Man kann ja von einem interessierten Rezeptsucher schließlich nicht verlangen, dass er sich erstmal einen, wenn auch höchst interessanten Reisebericht antut - oder vielleicht doch? Bis bald also auf diesem Kanal - SO LONG ...


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