Eli Roth hat sich in Hollywood bereits einen Namen gemacht und das nicht nur als Kumpel von Quentin Tarantino und Bärenjude in dessen Inglourious Basterds. Vor allem als Regisseur machte er von sich reden und zwar mit überaus harten Horror- , oder besser gesagt Splatterfilmen wie Cabin Fever oder dem noch bekannteren Hostel. Jetzt kann man die Filme klar als “Gewaltpornos” schimpfen und verachten, den riesigen Erfolg und die Welle an ähnlichen Filmen, die zum Beispiel gerade Hostel nach sich gezogen hat, kann man aber trotzdem nicht wegreden. Seither hat Eli Roth seinen Ruf genutzt und z.B. mit “Der letzte Exorzismus” auch als Produzent ein wirtschaftlich kluges Händchen bewiesen. Die Folge ist jedoch, dass die Erwartungen an einen Horrorfilm automatisch wachsen, wenn sein Name wieder auf dem Cover eines Filmes steht. So auch bei Aftershock, bei dem er zusätzlich noch in einer größeren Rolle zu sehen ist.
Inhalt:
Für den Amerikaner Gringo (Eli Roth) bedeutet der Urlaub in Chile bei seinen Freunden Ariel (Ariel Levy) und dem reichen Pollo (Nicolás Martinez) vor allem eines: Party, Alkohol und Frauen! Doch die Nacht in einem angesagten Club endet katastrophal, ein starkes Erdbeben richtet ein verheerendes Chaos an. Auf der Suche nach Schutz und zusätzlich auf der Flucht vor entflohenen Häftlingen, müssen die Jungs und ihre weiblichen Begleiterinnen,darunter die Russin Irina (Natasha Yarovenko), sowie die Schwestern Kylie (Lorenza Izzo) und Monica (Andrea Osvárt), fortan ums Überleben kämpfen.
Fazit:
Gleich vorweg, viel erwartet habe ich von dem Film nicht und doch, hat mir der Name Eli Roth Hoffnung gemacht. Nicht, weil ich seine bisherigen Filme besonders gut fand, sondern deshalb, weil ich mir aufgrund seiner Beteiligung als Produzent und Schauspieler gute Splatterszenen und eine professionelle Umsetzung versprach. Und das bekommt man tatsächlich auch geboten. Vom Regisseur Nicolas Lopez hatte ich bisher noch nie was gehört, aber vor allem ihm kann man das Kompliment machen, dass der Film mit einem Minibudget von 2 Millionen Dollar wirklich hochwertig aussieht. Und das ist sicher schon bei einem “normalen” Film nicht leicht, bei einem Katastrophenfilm aber nochmals umso bemerkenswerter. An dieser Stelle erhält Aftershock von mir also Pluspunkte und auch die ein oder andere brutale Szene dürfte das Herz eines Splatterfans höher schlagen lassen.
Dagegen ist die Umsetzung der Handlung aber recht mau geraten. Nach der längeren Einführung der nicht unbedingt sympathischen Charaktere (gilt für Mann und Frau), sollte der Film mit dem Erdbeben eigentlich Schwung aufnehmen und für ordentlich Spannung sorgen. Das Ziel wurde meines Erachtens aber verfehlt. Lediglich die schon erwähnten Splattereinlagen sorgen ein bißchen für Kurzweiligkeit, ansonsten konnte ich jetzt wenig mit den Protagonisten und ihren Schicksalen mitfiebern. Das war bei dem ähnlich aufgebauten Hostel (erst Party, dann Horror) noch etwas anders, wobei ich auch den nicht übermäßig loben möchte. Aber zumindest ging mir da das Leben der Hauptdarsteller nicht komplett am Hintern vorbei.
Wer bleibt also abschließend zu sagen? Aftershock ist für mich ein Party/Katastrophen/Horrorfilm, der gut aussieht und auch nicht mit einer schlechten Synchronisation oder komplett untalentierten Schauspielern nervt. Dafür hat er es jedoch nicht geschafft, mich großartig mitzureißen. Und das Gefühl von Gleichgültigkeit und Langeweile bei einem Horrorfilm kann ich dann leider nicht wirklich gut heißen.
Chris Wertung zu Aftershock:
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