Es ist der älteste Nationalpark Afrikas, erstreckt sich über eine Fläche von 790.000 ha und neben zahllosen Tier- und Pflanzenarten leben dort auch die sehr seltenen Berggorillas. Nun ist er aber in Gefahr, denn wenn es nach dem Willen des britischen Öl-Konzerns SOCO International PLC geht, soll im Virunga Nationalpark nach Öl gebohrt werden. Der WWF und andere Naturschutzorganisationen befürchten, dass dann Umweltverschmutzung, Menschenrechtsverletzungen sowie eine weitere Destabilisierung der krisengeschüttelten Region durch bewaffnete Konflikte die Folge sein könnten. Die bereits seit Jahrzehnten unter Schutz stehende Landschaft könnte durch das Abfackeln von Gas und Lecks in den Pipelines vergiftet werden. Um diese Profitgier von vornherein zu stoppen, hat der WWF daher eine Petition (www.wwf.de/sos-virunga) ins Leben gerufen und SOCO dazu aufgefordert, jegliche Pläne zur Erkundung und Förderung von Ölvorkommen in Virunga aufzugeben und sich zu verpflichten, weltweit nicht in Weltnaturerbe-Stätten zu operieren.
Virunga gilt als der Nationalpark mit der größten Artenvielfalt Afrikas und bisher konnte der älteste Nationalpark des Kontinents bewahrt werden, durch alle Gefahren, Bürgerkriegswirren, gegen Wilderer, trotz des stetig steigenden Drucks einer wachsenden Bevölkerung. Selbst die britische Regierung hat sich jüngst schützend vor den Nationalpark gestellt und Ende August 2013 durch einen Regierungssprecher offiziell bestätigt, dass sie gegen Ölerkundungen in dem Weltnaturerbe Virunga ist. In Deutschland verabschiedeten die Fraktionen von CDU/CSU und FDP kürzlich eine Entschließung, mit der sie die Demokratische Republik Kongo auffordern, vom Gesetzentwurf zur Legalisierung von Ölbohrungen in Schutzgebieten Abstand zu nehmen.
In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Ölförderung in den Produzentenländern statt Armut und Ungleichzeit zu verringern, eher negative soziale und ökonomische Effekte hat. Im Nigerdelta zeige sich etwa der negative Einfluss der Ölgewinnung auf die Entwicklungschancen. Während dort zwischen 1970 und 2000 ca. 350 Mrd. US-Dollar an Öleinnahmen erzielt wurden, stieg zugleich der Anteil der Armen von 36 auf 70 Prozent der Bevölkerung und die Ungleichheit verschärfte sich stark.
Wer die Petition unterstützen möchte und so den Druck auf SOCO erhöhen will, findet sie ab sofort unter: www.wwf.de/sos-virunga. Initiator ist der WWF in über zwölf Ländern, nämlich Australien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Neuseeland, Niederlande, Schweiz, Polen, Schweden, Spanien und den USA.