Die neunte Stunde. Was es mit der Stimmung macht, wenn der Körper nicht funktioniert.
Ich unterdrücke das Fieber dieses Mal nicht mit Aspirin. Der Körper wärmt sich auf, der Magen knurrt. Ich entscheide mich gegen diesen Bullettproof Kaffee und für die nicht umweltverträgliche Variante von Tütencapuccino.
Die Sonne, ein seltener Gast, schiebt sich durch die Wolkendecke.
„Ich hab´s so satt, immer Ego, Ego, Ego. Meines und das von allen anderen . Ich habe alle satt, die was erreichen wollen, die was Herausragendes machen, jemand Interessantes sein wollen.“
„Ich habe keine Angst vor Konkurrenz. Ich habe Angst, dass ich das mitmache.“
Das sagt Franny zu Lane in „Franny und Zooey“.
Es fiel mir bisher schwer einen Zugang zu Salinger zu finden, aber dieses Buch beginnt meine Aufmerksamkeit zu wecken. Es ist mit dem Lesen im Moment eine Krux. Ich bleibe nicht dabei, vermag mich wenig in die nötige Ruhe zu begeben. Affengeist nennt man das im Buddhismus glaube ich.
Ich schaffe kaum eine halbe Stunde Konzentration. Das Problem ist, dass der Körper sich eigentlich bewegen will. Vielleicht muss ich doch auf Hörbücher ausweichen. Wobei allein durch die fremde Interpretation durch Stimmklang, es mir in das eigene Bilder bilden hinein grätscht.
Ich starte in diesen wunderbar sonnigen Samstag mit außerordentlich schlechter Laune, Fieber und Ungeduld.
Habt einen schönen Samstag- vor dem Sturm.