Telepolis, 17.08.2018
Studien fördern bahnbrechende Erkenntnisse zutage: AfD-Wähler sind sexuell frustrierte Rassisten und Ausländerfeinde
Ein zentraler Mythos, der den politischen Aufstieg der AfD begleitet, besteht aus der Behauptung, dies sei die Partei der sozial Abgehängten. Die von der Politik missachteten „Modernisierungsverlierer“ würden demnach die rassistische und nationalistische Partei nicht aus Überzeugung, sondern aus Protest gegen „die da Oben“ wählen. Die mit diesem Mythos eng verwandte Rede von den zu kurz gekommenen „besorgten Bürgern“, deren berechtigte Sorgen, Ängste und Nöte Politik und Medien unbedingt ernst zu nehmen hätten, ist ja inzwischen sprichwörtlich geworden.
Diese weit verbreite Ansicht, wonach „fehlgeleitete“ Nöte und Sorgen einer sozial abgehängten Bevölkerungsschicht der AfD politischen Auftrieb verschafften, widerlegte eine kürzlich veröffentlichte wissenschaftliche Studie des German Socio-Economic Panel on Multidisciplinary Panel Data Research beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).
Aufbauend auf einer breiten empirischen Untersuchung kommt Studienautor Martin Schröder vom Institut für Soziologie bei der Universität Marburg zu dem Schluss, dass AfD-Wähler sich nur in Bezug auf sehr wenige Einstellungen von den „sonstigen Deutschen“ unterschieden: Sie seien „unzufrieden mit der Demokratie“, machten sich verstärkt Sorgen um Kriminalität – und sie seien der Meinung, dass „Flüchtlinge Deutschlands Kultur untergraben“ würden. Die AfD-Unterstützer unterschieden sich somit „fast ausschließlich“ durch ihre „Einstellungen“ zu Flüchtlingen von der Wählerschaft der sonstigen Parteien.
Link: https://www.heise.de/tp/features/AfD-Nur-ein-stummer-Schrei-nach-Liebe-4140166.html