Nach anderthalb Monaten Indien haben wir uns von dem riesigen Land verabschiedet und sind von Delhi nach Bangkok gestartet.
Mit der Ankunft in Bangkok wird mir der Unterschied zu Indien erstmal richtig bewusst.
Bangkok erscheint mir fast wie eine mitteleuropäische Stadt. Es ist modern, leicht verständlich und selbsterklärend, auch für uns Ausländer, sauber, geordnet und übersichtlich.
Wobei wir auf der Suche nach einem Taxi natürlich erstmal ordentlich über den Tisch gezogen werden sollen. 300 Baht (=ca.7€) für keine Ahnung 8 km, aber mittlerweile haben wir zum Glück dazugelernt und beharren auf das Taxi-Meter, was uns dann am Ende 90 Baht kostet… Immer des gleiche mit der Touri-Abzocke…
Unsere Sightseeingtour durch Bangkok am nächsten Tag ist echt sehr entspannend, was wohl auch damit zusammenhängt, dass es Verkehrsregeln gibt, an die sich die Verkehrsteilnehmer tatsächlich halten und diese Ruhe…sich im Verkehr zu bewegen ohne dass ständig gehupt wird, ist tatsächlich sehr sehr nervenschonend. (Wie unser neuer Freund Arne sagt: „endlich wieder zurück in der Zivilisation“ ;-))
Noch kann ich kein Fazit zu Indien abgeben, es ist für mich nicht beschreibbar und so unterschiedlich, dass ich es gar nicht zu einem Fazit zusammenfassen kann. Wir haben richtig schöne Erfahrungen gesammelt, super nette Leute kennengelernt, schöne Landschaften gesehen, eine sehr andere Kultur kennengelernt, uns mit wunderschöner und günstiger Kleidung eingedeckt, leckeres Essen gegessen, die Gastfreundschaft indischer Familien kennengelernt und uns (fast) immer wohl und auch sicher gefühlt. Wir haben aber auch viel Armut gesehen, vermüllte und stinkende Flüsse und Strassen, um sich rotzende und pinkelnde Inder (oft habe ich unfreiwillig das Geschlechtsteil irgendwelcher Männer bewundern dürfen, weil so etwas wie Toilette oder verstecktes Gebüsch, keinerlei Bewandtnis zu haben scheint – Klemens dagegen durfte eine Frau beobachten, die ihre Pipi einfach mal am Bein hat runterlaufen lassen, bevor sie sich wieder in den Bus setzte): aber auch hierbei kann man keine pauschalen Aussagen treffen, weil diese Menschen nicht unbedingt das Gesamtbild widerspiegeln. (wir haben ja auch genug Menschen kennengelernt, die obiges Verhalten nicht an den Tag gelegt haben) Generell ist das Land einfach so groß und jedes „Bundesland“ noch mal anders als das andere. Wir haben uns aber nie ängstlich oder bedroht gefühlt, auch als Frau hatte ich keine Schwierigkeiten mich frei zu bewegen, wir haben keine Erfahrungen mit Kriminalität (außer das eine mal, als Klemens beinahe unsere Kamera geklaut wurde) gemacht und wenn man klar als Tourist öfter mal über den Tisch gezogen werden soll, haben wir so gut wie keinen aggressiven oder aufdringlichen Umgang erlebt, auch nicht wenn wir die ach so guten Angebote abgelehnt haben. Was uns im Gegensatz zu Thailand auffällt, ist dass man in Indien mit sehr wenig Geld zu recht kommt. Da der Tourismus im Verhältnis zur Größe des Landes noch keine so bedeutende Rolle spielt und man in vielen Teilen des Landes noch eine Rarität ist, sind die Preise auch noch nicht an die europäischen angepasst. Der Rest aber halt auch net. Das erscheint hier in Thailand anders. Hier ist dann doch alles doppelt so teuer wie in Indien und die Touristen verstecken sich überall ;-). Aber es ist auch wunderwunderschön hier. Wir haben gerade unser Weihnachtsparadies entdeckt und gönnen uns hier aber auch mal richtig was. Es hat seine Zeit gebraucht bis wir die luxuriöse und entsprechend teure Unterkunft genießen konnten, aber jetzt sind wir voll im Genießermodus angekommen und haben unsere eine Woche auf der Insel schon mal auf zwei Wochen verlängert. Allerdings mit Unterkunftswechsel, um nicht schon in einem Monat wieder nach Hause kommen zu müssen. Das Inselchen namens Koh Mak (danke Sandra für den Tipp) ist echt noch naturbelassen und außer ein paar Unterkünften (insgesamt gibt’s wohl 35) ist hier im Grunde nichts. Der richtige Ort um auszuspannen, abzuschalten und die Seele baumeln zu lassen. Juhuuu.