ad sinistram ist tot

ad sinistram ist totJetzt ist es wohl passiert: ad sinistram ist tot. Jedenfalls habe ich das Gefühl. Wenn ich sage ad sinistram, dann meine ich nicht unbedingt diese bescheidenen Seiten hier. Ich spreche vom linken politischen Spektrum. Vom »Links um!«. Einen political turn wird es in so naher Zukunft nicht geben. Wir sind festgefahren. Linke Politik ist in Europa nicht durchsetzbar. Nicht unter diesen Vorzeichen. Wir sind als Linke, Humanisten, Egalitaristen oder wie man Alternatives auch immer nennen möchte, in die Defensive gedrängt. Das »Imperium der Schande« setzt seinen Siegeszug fort. Nicht unbedingt als strahlender Sieger - aber egal, es gewinnt letztlich trotzdem. Aber die Linke verliert an Boden - und das in Zeiten, in denen der Boden für linke Perspektiven fruchtbar wäre. Die Linke schabt hierzulande an den zehn Prozent. In anderen Ländern macht sie New Labour. Und kommen doch mal Linke an die Macht, brechen sie beim Druck, den Europa erzeugt, jämmerlich ein.

Der Zeitgeist ist nicht links, wie man das zuweilen liest. Das ist eine Lüge. Der Zeitgeist ist ein Rechter. Kein Faschist mehr. Er hat seine Stiefel abgelegt. Ein Nadelstreifen-Rechter. Die Yuppies haben unsere Epoche nachhaltig geprägt. Mitmenschlichkeit und sozialen Ausgleich haben sie nie gepredigt. Tja, man merkts. Nach deren Paradigma leben wir heute. Arrogant, egoistisch und rücksichtslos. Gemeinschaftsgefühl hat keinen Stellenwert mehr. Nur in Sonntagsreden. Wie kann eigentlich einer, der im Rollstuhl sitzt und auf Hilfe seines Umfeldes angewiesen ist, so wenig Empathie für Menschen haben, die jetzt Hilfe und Perspektiven brauchen?
Die Linke hat es auf dem gesamten Kontinent schwer. Erst eine so schwere Krise des Gemeinwesens hat mal wieder eine linke Regierung, die diesen Namen verdient, an die Spitze eines Staates gespült. Nach dem Sozialismus, den man einst geschaffen hatte, musste man links immer wieder mit diesem Gespenst ringen. Keiner wollte Sowjetmodelle. Verständlich. Und plötzlich war jeder Linke ein Wiedergänger von drüben. Als habe es linke Konzepte hüben nie gegeben. In so einem Klima verliert man Rückhalt. Dennoch muss sich die europäische Linke die Frage gefallen lassen, wieso es nicht klappt mit einer Reaktivierung einer starken Linken in Europa. Woran mangelt es? Sind die Konzepte, die sie vertritt, nicht praktikabel? Oder vermittelt man nicht richtig? Und dann diese ewige Zersplitterung linker Gruppen und Sektierer. Auch so ein Riesenfehler.

Alles was momentan links geschieht, geschieht aus Gründen der Moral. Damit man was tut in Zeiten, da die alternativlose Trostlosigkeit über uns gestülpt wird wie ein luftundurchlässiges Präservativ. Linke Abgeordnete sprechen im Bundestag, obwohl ihnen keiner zuhört. Und sie halten Referenden ab, die einige Tage später kassiert werden. Alles Makulatur. Andere betreiben ein Weblog und schreiben und schreiben und schreiben. Fast täglich. Sie verändern so viel wie alle anderen Linken derzeit: Nichts. Aber man tut es. Weil man muss. Weil es Leidenschaft ist. Man es für richtig erachtet und sich nicht nachsagen lassen will, man sei eingeknickt. Hasta la victoria siempre? Nun gut, wenigstens siempre. Nach victoria sieht es ja nicht gerade aus ...
Wer mag, der darf diese Sinnlosigkeit namens »ad sinistram« natürlich unterstützen. Denn es ist ja nicht so, dass ich jetzt einfach aufhöre. Gerade jetzt nicht! Und ich muss in dieser rechten Welt ja auch Rechnungen begleichen. Das geht entweder per Paypal (siehe rechte Seitenleiste) oder über den gewöhnlichen Bankweg. Meine Kontodaten teile ich auf Nachfrage gerne mit. Herzlichen Dank möchte ich an dieser Stelle mal wieder an alle richten, die mich seit langem unterstützen. Danke auch an alle, die dies künftig tun wollen.
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