Ach, hätten wir uns doch mehr um ihn gekümmert!


Ach, hätten wir uns doch mehr um ihn gekümmert!
JETZT
ist der Moment, Zeit zu finden.
JETZT ist der Moment, sich Zeit zu nehmen.
JETZT ist der Moment, für andere Menschen da zu sein.
JETZT ist der Moment, Freundschaften zu pflegen.
Alexander Rykow

Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
„Ich hatte einen Freund…“

„Um die Ecke hab ich einen Freund, in dieser großen Stadt die kein Ende hat. Die Tage vergehen und die Wochen rasen, und bevor es mir bewusst wurde, ist schon ein Jahr vergangen. Ich sehe nie meine alten Freunde, weil das Leben ein schnelles und schreckliches Rennen ist.
Mein Freund weiß, dass ich ihn mag, wie in den Tagen, als ich an seine Tür klopfte. Und

er klopfte an meine Tür. Wir waren noch jünger. Jetzt sind wir beschäftigte und erschöpfte Menschen.
Erschöpft,  dieses verrückte Spiel zu spielen, erschöpft, zu versuchen, Karriere zu machen.
"Morgen" sag ich "Ich werd Jim morgen anrufen" "Nur um zu zeigen, wie sehr ich

an ihn denke." Aber morgen kommt und morgen geht, und die Distanz
zwischen uns wächst und wächst. Um die Ecke! - und trotzdem meilenweit
weg von mir!
"Hier ist das Telegramm, mein Herr. "Jim ist heute gestorben." Und das

ist, was wir bekommen und verdienen am Ende unserer Rechnungen. Um die Ecke,
ein verschwundener Freund.“


Ihr Lieben,
in der letzten Woche hatte ich die traurige Pflicht, eine Beerdigung zu besuchen.
Nach der Beerdigung wurden wir noch in eine Gaststätte eingeladen zu Kaffee  und Kuchen.
Und dort hörte ich wieder diesen Satz, den ich schon so oft auf Beerdigungen gehört habe und der mich - entschuldigt bitte – dann immer wütend macht, auch wenn das Gefühl „Wut“ sicher auf einer Beerdigung unpassend ist.
Der Satz, der mich wütend machte, lautete: „Ach, hätten wir uns doch mehr um ihn gekümmert!“
Das sind dann so Augenblicke, in denen ich losschreien möchte, denn dieser Satz ist nichts eine billige schäbige Ausrede. Für den Verstorbenen kann man nichts mehr tun, aber um uns herum leben so viele Menschen, die auch eines Tages sterben werden und die sich jetzt nach einem lieben Wort, einem freundlichen Lächeln, Zuwendung und ein wenig Hilfe sehnen.
Umso mehr gilt das für unsere Lieben und Freunde.

An ihrem Grab zu stehen und sie zu beweinen, was man mit ihnen verloren habe, hilft ihnen wenig. Wir sollten ihnen im HIER und JETZT Zeit schenken, Zeit für sie haben, Ihnen Zuwendung, Liebe, Freude und unsere Gegenwart schenken.
Ihr Lieben,
ich danke Euch dafür, dass es Euch gibt und dass ich mit Euch befreundet sein darf. Ich wünsche Euch heute einen fröhlichen Tag
Euer heiterer Werner

Ach, hätten wir uns doch mehr um ihn gekümmert!

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt



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