…na, liebe Leser des basche-info blog, woran erinnert Sie die Titelüberschrift? Ja? Genau! Die berühmten Worte des Lehrers aus dem Film “Die Feuerzangenbowle” mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. Nun geht es mir hier und heute zwar auch um Kunst, aber nicht um die Filmkunst, obwohl uns gerade auf der politischen Bühne rund um Herrn zu Guttenberg ganz großes Kino gezeigt wurde.
Nach eingehender Betrachtung der Vorkommnisse der letzten Wochen stellt sich mir die Frage, selbstredend nur rein hypothetisch: “Wat is en Merkel-Maschin?” in Abwandlung des Film Spruches Wat is en Dampfmaschin?” Da stelle mer uns wieder janz dumm und schauen mal zurück in die jüngere Geschichte: Die heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel war bekanntlich eine gute Schülerin des Altkanzlers Kohl. Und der hatte es, auch allgemein bekannt, richtig gut drauf wenn es darum ging unangefochten an der Spitze der CDU und über viele, viele Jahre der große Bundeskanzler zu bleiben. Bei der Tour blieb natürlich der eine oder andere parteiinterne Konkurrent auf der Strecke. Das ist halt so im politischen Geschäft. Man muss Durchhaltevermögen und eine gehörige Portion taktisches Geschick mitbringen, um in dem Pfuhl der großen Politik zu bestehen.
Zurück zu Frau Merkel: Sie versteht es bisher auch meisterhaft all ihre Konkurrenten auszuschalten oder weg zu befördern. Zu ersterem zählt der einstmalige Superstar der CDU Friedrich Merz. Der kümmert sich heute nur noch um seine anwaltliche Tätigkeit. Zu zweiterem kann man dann als Paradebeispiel Christian Wulff benennen. Ihm, dem das Potenzial nachgesagt wurde, Kanzerlin Merkel abzulösen, wurde die Ehre zuteil stattdessen der Bundespräsident Deutschlands zu werden.
Viele “bösen” Stimmen behaupten natürlich, da hätte unsere Kanzlerin Angela Merkel die Finger im Spiel gehabt und auf die eine oder andere Art dafür gesorgt, dass die aufstrebenden Konkurrrenten ihr nicht mehr gefährlich werden können. Ob das stimmt oder nicht, wage ich nicht zu beurteilen. Meine Gedanken mache ich mir schon darüber….getreu der Steigerung: Feind – Todfeind – Parteifreund
Und nun, wo wir soweit die jüngere Vergangenheit beleuchtet haben, stellen wir uns wieder mal janz dumm und fragen ganz unschuldig: Wat ist en Merkel – Maschin?
Stellen wir uns nun einfach vor, die “Merkel-Maschin” hätte im Sinne gehabt, den aufstrebenden Herrn zu Guttenberg, dem ja schon früh der Bundeskanzler zugetraut wurde und derartige Stimmen in den letzten Monaten immer lauter wurden, aus dem Weg zu räumen? Was eignet sich denn besser dazu, als ein linksstehender Professor, der die Plagiatsaffaire ins Rollen bringt? Schwups, schon wäre die Legende geboren, das alles stelle ja nur eine linke Verschwörung gegen den Gutten Mann dar. Angenommen, die hypothetische Merkel Maschin stecke dahinter, dann hätte es diese Taktik auch prächtig funktioniert.
Vielleicht war es ja auch nur Zufall, dass besagter Professor den Stein ins Rollen brachte, aber ab dem Moment schaltete sich dann [wieder nur rein hypothetisch ] die Merkel-Maschin ein?
Landauf landab wird getobt, dass die “Bolschwiken” den lieben, netten zu Guttenberg zur Strecke gebracht hätten. Was wäre aber, wenn stattdessen die “Merkel-Maschin” prächtig gearbeitet hätte? Dem Handbuch der Zersetzung verfasst von der “guten alten” Stasi lässt sich entnehmen wie man am besten so ein taktisches Spielchen in die Wege leitet.
Weiterhin angenommen, die Merkel-Maschin stecke hinter den Geschehnissen der letzten Wochen, dann stellt sich natürlich die Frage: War die MM dann nicht ein bisschen zu effektiv? Über das Ziel hinausgeschossen? Denn der Schaden den die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft , Wirtschaft und überhaupt die Demokratie davon getragen hat, ist immens.
Das wäre dann bestimmt nicht beabsichtigt gewesen und dem Fakt geschuldet, dass der Herr zu Guttenberg mehr Durchhaltevermögen bewiesen hat, wie eigentlich geplant war. Und/oder die Merkel Maschin hat ihn extra solange ermuntert im Spiel zu bleiben, damit er sich dann richtig blamiert und auf lange Sicht nicht mehr hochkommen kann? Denn nun hat Herr zu Guttenberg nicht nur sein Ministeramt sondern auch sein Bundestagsmandat aufgegeben. Wäre er frühzeitig als Minister zurückgetreten – dann aber im Bundestag geblieben, kann man davon ausgehen, dass er in ein zwei Jahren wieder groß dagestanden hätte.
So aber ist er für lange, sehr lange Zeit für die Politik verbrannt….
Mann könnte es dann auch so sagen: “Die Merkel-Maschin” hätte sich dann neben der erfolgreichen Erledigung des eigentlichen Arbeitstauftrags zusätzlich noch ins eigene Knie geschossen. Dazu die Krokodilstränen…?
Hypothetisch natürlich – alles rein hypothetisch…..
Nun haben wir ja mit Thomas de Maiziere einen neuen Verteidigungsminister. Neuer Innenminister wird Hans-Peter Friedrich. Von den beiden wird wohl nur Herr de Maiziere der (hypothetischen) “Merkel-Maschin” gefährlich. Und der Posten des Verteidigungsministers war schon je her ein wahrer Schleudersitz…
Herr Friedrich könnte für die Freiheit nicht nur des Internet eine Gefahr darstellen. Die Netzgemeinde stellt entsprechend schon die Lauscher auf….
Derweil hat sich doch wahrhaftig eine Facebook Gruppe gegründet und riesigen Zuspruch bekommen, welche fordert: “Wir wollen Guttenberg zurück“. Mein Rat: Tun Sie sich das nicht an, wenn Sie an der Menschheit nicht verzweifeln wollen. Lesen Sie lieber auf netzpolitik den dazugehörigen Artikel und die reichlich vorhandenen Kommentare. Da erhalten Sie wenigstens einen geistigen Nährwert
Natürlich hat sich im Gesichtsbuch auch der Widerpart gegründet: “Wir wollen Guttenberg nicht zurück” hat schon an die 25.000 Mitglieder. Insgesamt ist seit die Guttenberg Affaire aufkam, eine verstärkte Beteiligung des Internet am aktuellen Geschehen zu beobachten. Etliche sprechen schon von der “fünften Macht”.
(Herzlichen Dank Hardy, du hast mit einem Kommentar im Gesichtsbuch den Grundstein für diesen Artikel gelegt.)
Roger Burk, basche-info blog