Abseits der Piste

Hätte ich vor 11 Tagen nicht fernsehen geschaut, dann würde ich mich vielleicht etwas weniger über die Sache aufregen. Gut informierte Leute wissen jetzt, dass es nun um den Fall Schuhmacher gehen wird. Vor 11 Tagen wurde der Werbeblock vom Blockbuster unterbrochen, um über den Gesundheitszustandes des Herren zu berichten. Das einzige Mal davor, dass ich so was mit bekam war, als die Flugzeuge ins World Trade Center flogen – da wurde das Programm gestoppt und informiert. Also nun auch beim Schuhmacher.

Echt jetzt?
Und das Einzige was ich mir bei dieser Berichterstattung die ganze Zeit denke ist: „Echt jetzt?“
Natürlich ist der Herr ein Idol. Vor allem für meine Generation wohl, weil zu meiner Kindheit und Jugend war er der große Formel-1-Pilot. Aber meiner Meinung nach ist er selbst Schuld.

Das es Skipisten gibt, ist nicht dafür da um das höchst seltene Maggibergkraut oder den Knorrmarin zu schützen, sondern auch um die Skifahrer (und Snowboarder) sicher runter zu bringen. Nämlich ab einigen tausend Meter ist man nicht im flauschigen Wolkenland sondern auf schroffen Gestein unterwegs. Im Sommer sieht man den Unterschied zwischen Fels und Erde. Aber wenn der Schnee liegt, ist einfach alles nur weiß. Wenn man nun also abseits der Piste fährt, läuft man selbst Gefahr gegen irgendwelche Felsbrocken zu fahren oder kleinere Abhänge hinunter zu stürzen.

Die Art und Weise ist es!
Jedoch die Berichterstattung ist hellauf entsetzt und jeder und alle wünschen dem Herren Gute Besserung. Und die gefühlte ganze Nation ist betrübt. Wäre XYZ so gefahren und hätte das gleiche fabriziert wie der Schuhmacher, hätte das vielleicht einen Zweizeiler in der regionalen Zeitung gegeben und jeder hätte sich gedacht: „Selbst Schuld, wenn der so doof ist und abseits der Piste fährt“. Nur jetzt ist das natürlich extrem tragisch und Michael Schuhmacher trifft auch keinerlei Schuld. War nicht sogar sein Sohn dabei?

Die Medien überschlagen sich und aus den Ecken kommen die Z-Promis gekrochen und bekunden ihr Mitgefühl und so. Und nun scheint es auch noch eine Ermittlung zu geben, immerhin könnte es ja ein Materialfehler gewesen sein, weswegen er abseits der Piste fuhr. Hallo? Der einzige Materialfehler war im Kopf von Herrn Schuhmacher, der ihn dazu veranlasst abseits der Piste zu fahren.

Es wird also vermittelt, dass markierte Pisten überhaupt keinerlei Wert haben und es eher das Material oder der fiese falsche Fuß mit den man am Morgen aufgestanden war, weswegen man nun im Koma liegt, als die eigene Dummheit. Ich finde also diesen ganzen Medienrummel und die Aufmachung sehr nervig. Sowie die Art und Weise. Man erzählt zwar laut und stark: „Ein Glück hatte Schuhmacher einen Helm auf“, dann hält man sich schnell die Hand vor den Mund und murmelt: „… als er abseits der Piste fuhr!“

Schlussendlich
Mir geht die Berichterstattung darüber also ziemlich auf den Senkel. Da sie meiner Meinung nach nicht objektiv ist. Sie ist eher hysterisch als informierend. Und ich finde das sollte sie nicht sein. Noch mehr krieg ich das Kotzen, wenn die „Öffentlich Rechtlichen“ meinen (erzwungenen) Beitrag dazu hernehmen um darüber zu senden („berichten“ möchte ich hier nicht mehr verwenden).

Nichts ist diesem ähnlich.

08. Januar 2014 1 Antwort

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