Abgeschnitten

[Rezension]Abgeschnitten

Erscheinungstermin: 26. September 2012

Autoren:Sebastian Fitzek und Michael Tsokos

Verlag: Droemer

Preis: 19,99 € (gebundene Ausgabe), 17,99 € (eBook), 19,99 € (Audio CD)

Seiten: 400

ISBN: 978-3-426-19926-8

Originaltitel: -

Reiheninfo: Einzelband


 

Bewertung

[Rezension]Abgeschnitten

Inhalt

Als Rechtsmediziner Paul Herzfeld während seines Bereitschaftsdiensts zu einer Obduktion gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass sich sein Leben auf einen Schlag ändern wird. Denn plötzlich sieht er sich mit einer Frauenleiche konfrontiert, die nicht nur übel zugerichtet ist, sondern in ihrem Kopf eine Nachricht, geschrieben auf einem kleinen Zettel, offenbart. Pauls Verwirrung schlägt schnell in völlige Verzweiflung um. Denn auf dem Zettel findet er eine Telefonnummer und es ist keine andere als die seiner 17-jährigen Tochter Hannah. Pauls Tochter wurde entführt und dem Rechtsmediziner wird schnell klar, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt, um seine Tochter lebendig aus den Händen des Entführers zu befreien.
Während der Suche nach seiner Tochter erhält Paul den Hinweis, dass auf Helgoland eine weitere Leiche gefunden wurde, die ähnlich verstümmelt ist, wie die von Paul zuvor obduzierte Frau. Durch einen Orkan, wie Deutschland ihn selten erlebt, hat der Rechtsmediziner jedoch keine Chance, schnellst möglich auf die Insel zu gelangen, um die Leiche mit eigenen Augen zu untersuchen. Schweren Herzens bittet er die 24-jährige Comiczeichnerin Linda, die die Leiche am Strand Helgolands gefunden hat, die Sektion der Leiche vorzunehmen. Linda ist wie vor den Kopf geschlagen, denn wie die meisten Menschen, hat auch sie noch nie einen Verstorbenen aufgeschnitten. Die telefonischen Anweisungen von Paul müssen reichen, denn die Zeit läuft davon, um Hannah zu retten.

Meinung

Die Romane von Sebastian Fitzek sind wohl die einzigen Bücher, denen ich regelmäßig entgegenfiebere. Meine Lesesucht hat vor gut zehn Jahren mit dem Thrillergenre angefangen, mittlerweile liegen meine Vorlieben aber eher im Jugendbereich. Nur noch selten greife ich zu blutrünstigen und nervenaufreibenden Büchern für Erwachsene. Doch für Sebastian Fitzek mache ich immer eine Ausnahme.
Dass ich dem Erscheinungstermin von ‘Abgeschnitten’ schon seit Bekanntgabe des Romans kaum noch erwarten konnte, haben auch die Menschen in meiner Umgebung am eigenen Leib miterleben dürfen. In den letzten vier Wochen habe ich immer wieder folgenden Satz aufgesagt: “Nur noch (bitte hier entsprechende Zahl einsetzen) Tage, dann erscheint endlich der neuste Roman meines Lieblingsautors!”.

Für mich sind die Bücher von Sebastian Fitzek immer ein Muss (nur noch einmal am Rande erwähnt, falls ihr euch das immer noch nicht denken konntet!). Doch nach dem Lesen des Klappentexts zu ‘Abgeschnitten’ habe ich schon erahnt, dass der Autor mit seinem neusten Buch wohl noch die Liga, in der er mit seinen bisherigen großartigen Geschichten gespielt hat, übertreffen würde. Ich war unheimlich neugierig auf Fitzeks Zusammenarbeit mit dem Rechtsmediziner Michael Tsokos, konnte im Vorfeld schon erahnen, dass es in diesem Roman noch blutrünstiger, anschaulicher und vor allem außergewöhnlicher zugehen wird. Schon nach wenigen Kapiteln, die ich förmlich in mich eingesogen habe, konnte ich feststellen, dass ich mit meiner Vorahnung Recht behalten würde.

Eine spannende Handlung sind wir von Sebastian Fitzek natürlich gewöhnt. Also kein Wunder, dass uns auch in ‘Abgeschnitten’ eine Geschichte erwartet, die an Nervenkitzel und Wendungsreichtum nicht wunderbarer hätte ausgearbeitet sein können. Für mich persönlich lag der besondere Reiz des Buchs in dem steten Perspektivenwechsel zwischen den Protagonisten Paul, Rechtsmediziner des BKA, und Linda, Comiczeichnerin. Oft habe ich mit solch häufigen Orts- und Sichtwechseln meine Probleme. Denn für mich geht durch diesen Stil leider auch immer ein Teil der Spannung verloren. In ‘Abgeschnitten’ hatte es genau den umgekehrten Effekt. Denn das Autorenteam stattet jede Hauptfigur mit einer spannenden Handlung aus.

‘Abgeschnitten’ besteht aus zwei Aspekten, die für sich allein genommen schon genug Stoff für einen gelungenen Thriller bieten würden. Während man Fitzeks Handschrift deutlich in der Hetz- bzw. Schnitzeljagd, die der Protagonist Paul durchleben muss, wieder erkennt, sind es die Obduktionsszenen, die ohne Frage die Note von Michael Tsokos tragen.

Sebastian Fitzek spielt in ‘Abgeschnitten’ mit Momenten, die für ausgereifte Albträume sorgen. Themen wie Vergewaltigung, Wahnsinn, Rache und Stalking finden ihren Platz in diesem Roman. Allesamt sind es furchterregende Komponenten des Thrillers, werden aber im Laufe der Handlung noch eine Spur furchteinflößender, wenn man erkennt, dass sie alle zusammenhängen. Ja, ‘Abgeschnitten’ thematisiert grausame Dinge. Doch an vielen Stellen habe ich auch den sympathischen Witz, den Sebastian Fitzek auf seinen Lesungen zeigt, wiedergefunden. Überwiegend schreibt der Autor hart, anschaulich, nimmt kein Blatt vor den Mund, lässt durch detaillierte Beschreibungen ein angsteinflößendes Bild im Kopf des Lesers entstehen. Doch gibt es auch immer wieder Dialoge zwischen den Figuren, die dem Leser die Möglichkeit geben, einen Moment innezuhalten, das gelesene zu verarbeiten und zu schmunzeln.

Die durch den Rechtsmediziner Michael Tsokos geprägten Kapitel waren für mich nicht weniger spannend, doch waren sie auf der anderen Seite auch hochinteressant. Leicht verständlich, gleichzeitig aber auch erschreckend realistisch und grauenerregend wird man als Leser Zuschauer diverser Obduktionen. An diesen Stellen wird nicht mit Fachchinesisch um sich geworfen, sondern vielmehr in eine für den Laien verständliche Sprache eindrucksvoll beschrieben, in welchen Schritten eine Leiche obduziert wird.
Neben dem informativem Effekt, den diese Szenen mit sich bringen, entsteht durch die Beschreibung der Untersuchungen aber auch eine besondere Atmosphäre. Schon durch das Setting in Berlin, Norddeutschland und Helgoland und dem stürmischen und trüben Wetter, was während der gesamten Handlung vorherrscht, erhält die Handlung fortwährend einen schaurigen und düsteren Touch. Die perfekte Umgebung für einen Thriller. Doch es waren für mich die Sektionsszenen, die mir das Blut in den Adern haben gefrieren lassen. Immer schwankend zwischen Faszination und purem Ekel habe ich die Szenen in der Gerichtsmedizin verschlungen.

Doch ‘Abgeschnitten’ hatte über den Spannungsfaktor hinaus noch einen weiteren Aspekt, der ausschlaggebend für meine Begeisterung ist. Denn das Werk von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos ist nicht nur wendungsreich, überraschend, anschaulich und nervenaufreibend. Kurz gesagt, es ist kein ‘normaler’, einfacher Thriller. In der Geschichte steckt auch eine Botschaft, die Handlung beinhaltet eine klare Kritik, die mich persönlich sehr berührt und nachdenklich gestimmt hat. Einen solchen Inhalt bzw. eine solche Offenbarung habe ich bei einem Thriller ganz sicher nicht erwartet, hat mich aber die gesamte Geschichte noch mit anderen Augen Revue passieren lassen.

Fazit

Sebastian Fitzek und Michael Tsokos sind ein wahres Traumautorenteam. Würde man das Meisterwerk von Fitzek und Tsokos in Fußballsprache bewerten müssen, würde eine Platzierung auf dem ersten Platz der deutschen Bundesliga nicht ausreichen. Meiner Meinung nach müsste erst noch eine ‘bessere’ Liga erfunden werden, in die ich ‘Abgeschnitten’ einordnen könnte. Alles andere würde meiner Begeisterung für die Geschichte nicht gerecht werden.

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Über Sebastian Fitzek

Sebastian Fitzek hat sich mit bislang acht Bestsellern – zuletzt “Abgeschnitten” zusammen mit Michael Tsokos – längst seinen Ruf als DER deutsche Star des Psychothrillers erschrieben. Seine Bücher werden in vierundzwanzig Sprachen übersetzt; als einer der wenigen deutschen Thrillerautoren erscheint Sebastian Fitzek auch in den USA und England, der Heimat des Spannungsromans. Sein dritter Roman “Das Kind” wurde mit internationaler Besetzung verfilmt. Schreiben Sie dem Autor unter [email protected], besuchen Sie ihn im Internet: www.sebastianfitzek.de oder http://www.facebook.com/sebastianfitzek.de.(Quelle)

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Über Michael Tsokos

[Rezension]AbgeschnittenProf. Dr. Michael Tsokos leitet das Institut für Rechtsmedizin der Charité und das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Er ist der bekannteste deutsche Rechtsmediziner und als Experte im In- und Ausland tätig, beispielsweise für die UN zur Identifizierung ziviler Opfer in Kriegsgebieten. 2005 wurde ihm der Medienpreis Bambi für seinen Einsatz bei der Identifizierungs-Mission deutscher Tsunami-Opfer in Thailand verliehen. Einem breiten Publikum ist er hierzulande durch seine Bestseller “Dem Tod auf der Spur” und “Der Totenleser” bekannt.(Quelle)

Leseprobe

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