Abenteuerreise Komoren

Abenteuerreise auf den Komoren. Next Stop: Mohéli

Nach einer Woche auf Grande Comore war es an der Zeit weiter zu ziehen. Diesmal auf die kleinste der Komoreninseln, nach Mohéli.

Es gibt zwei Wege nach Mohéli zu reisen, entweder per Boot oder per Flugzeug. Auch wenn ich gerne am Meer unterwegs bin, habe ich mich für die Variante mit dem Flugzeug entschieden. Nach ein paar extra Stunden Wartezeit am Flughafen (die wir schön draussen verbringen konnten) war es endlich soweit und wir konnten durch die Sicherheitskontrolle und in die klimatisierte Wartehalle gehen. Jetzt haben wir schnell verstanden, warum wir draussen gewartet haben. Denn hier gab es nichts Weiteres ausser ein paar Reihen mit Plastikstühlen und sehr viel kalte Luft. Aber es dauerte nicht lange und kurz darauf durften wir bereits boarden.

Ich ging aus dem Flughafengebäude und sah an meiner rechten Seite einen halbgrossen Flieger. Ich war sehr zufrieden damit, dass es kein Miniflugzeug war, welches uns von der einen Insel auf die nächste bringen sollte. Falsch gedacht! Wir durften nicht in diese Richtung gehen, sondern mussten links auf der Rollbahn laufen in Richtung einer sehr kleinen Maschine, die für meinen Geschmack viel zu klein war. Um ganz ehrlich zu sein, habe ich mir ernsthaft kurz überlegt umzukehren. Sollte ich wirklich ganz freiwillig in so eine kleine Maschine einsteigen? Die Alternative mit einem der kleinen Motorboote über das Meer zu fahren, stand allerdings auch nicht ganz oben auf meine Wunschliste, also nichts wie los und einsteigen.

Ich konnte den hinteren Sitz ergattern (habe irgendwo und irgendwann gelesen, dass dies der sicherste Platz sein soll im Flugzeug). Da es ein Einzelsitz war konnte ich nicht einmal jemandem die Hand geben beim Start und auch wenn ich nicht regelmässig bete, schickte ich jetzt eine grosse Bitte nach oben, dass bitte alles gut gehen sollte.

Schneller als mit lieb war, setzte sich das kleine Flugzeug in Bewegung und bevor ich die Anzahl der Passagiere zählen konnte, waren wir auch schon in der Luft.

Die Maschine hatte Platz für 9 Passagiere, so wir waren mit den zwei Piloten nun insgesamt 11 Personen. Von meinem Sitz aus, erinnerte mich der Blick nach vorne nicht an ein Flugzeug, sondern eher an einen madagassischen Minibus. Es sah eigentlich nicht nur so aus, es fühlte sich auch ein bisschen so an. Eng, warm und unruhig. Denn so schnell wie wir in der Luft waren, folgten auch sofort die ersten Turbulenzen.

Ab da habe ich mir immer wieder gesagt, alles wird gut und ich habe KEINE Angst. Neben den Turbulenzen war natürlich die Aussicht auf die Landschaft atemberaubend, und so konnte ich mich plötzlich etwas entspannen und sogar den Rest des Fluges fast geniessen.

Nach nur einer knappen halben Stunde, begann der Kapitän bereits mit dem Sinkflug. Währenddessen viel mein Blick aus dem Fenster auf das Flugzeugrad, welches kaum noch Profil hatte. Nun machte ich mir direkt wieder Gedanken, was passieren würde, wenn es nun anfangen würde zu regnen...auweia!

Aber es kam kein Regen (der Himmel war fast nur blau) und um mich abzulenken, filmte ich die Landung mit meinem Handy. Ein paar Minuten später konnte ich strahlend aus dem Flugzeug steigen und auch wenn es mich zuerst verwunderte, begrüsste uns unser Guide direkt mit unseren Namen. Bei näherem Hinsehen war dies jedoch auch gar nicht so verwunderlich, denn wir waren offenbar die einzigen Weissen an Bord gewesen.

Zehn Tage später war es wieder soweit und wir reisten weiter nach Anjouan. Diesmal durften wir wieder ein paar Stunden am Flughafen verbringen und konnten so beobachten, wer sich so alles an so einen Ort begegnet. Kinder die weinten beim Adieu sagen und Menschen, bei denen die Freude im Gesicht abzulesen war, wenn sie sich endlich wiedersahen. Wir besuchten ein kleines Restaurant neben dem Flughafengebäude und kamen dadurch fast zu spät zum Abflug. Die Maschinen halten nur kurz an, ohne den Motor abzuschalten, und der Kapitän ermahnte uns, „schnell einstiegen!" Und bevor wir uns versahen, waren wir auch schon wieder in der Luft.

Diesmal sassen wir eine Reihe weiter vorne, mit mehr Aussicht über unser Reiseziel Anjouan. Dieser Flug hatte die gleiche Länge und ich konnte dieses Mal noch etwas mehr die wunderschöne Aussicht geniessen. Fühlte mich fast stolz, zumindest bis ich von oben die Landebahn sah und mich fragte: „Kann man dort wirklich landen?". Es sah von oben aus, als ob das Rollfeld an einem Hang liegen würde. Aber je näher wir kamen, sahen wir, dass wir auch hier ohne Probleme landen konnten. Von nun an konnten wir auch hier noch eine weitere der komorischen Inseln für eine Woche entdecken.

Unseren letzten Inlandsflug auf den Komoren nahmen wir von Anjauan zurück auf Grande Comore, zum Flughafen Moroni. Mittlerweile war ich so mutig geworden, dass ich mich im Vorfeld entschied direkt hinter dem Kapitän zu sitzen. Wie gedacht, so getan! Ich hatte hier von Anfang bis Ende des Fluges eine sehr gute Aussicht und konnte schon vor dem Abflug Dinge sehen, die ich sonst nie vorher gesehen hätte. Das Autos manchmal Startkabel benötigen, ja das wusste ich, aber das es gleich war für Flugzeuge, dass wusste ich nicht! Es kam ein junger Mann mit einer Kiste auf Rädern auf das Rollfeld. Was sich als die Batterie rausstellte. So wurde das Startkabel direkt vorne am Flugzeug angedockt und der Kapitän konnte die Maschine starten.

Dieser Flug war wirklich wunderschön und es machte richtig Spass dem Kapitän sowie seinen Co-Piloten über die Schulter zu schauen. Diesmal filmte ich ebenfalls die Landung und freue mich jetzt schon auf das nächste Mal, wenn ich wieder mit so einer kleinen Maschine fliegen darf :-). Was für eine Abenteuerreise auf den Komoren!

Eure Ellen

Abenteuerreise Komoren

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