Am Ende der Unterrichtsstunde hielt unsere Lehrerin eine für uns neue Schüler- und Pionierzeitung hoch, die monatlich erschien und stets über die Schulklasse bezogen wurde. – Die ABC-Zeitung. Sie enthielt Neuigkeiten und Aktionen, an denen sich Pioniere beteiligen sollten. Zwei bzw. drei Aktionen, an die ich mich da vor allem erinnere, war die jährlich statt findende Mathematik-Olympiade, die Aktion „Goldene Eins“, welche eine Art Führerschein für Fahrradfahrer war und zum vierzigsten Geburtstag der DDR , gute Taten zu sammeln, sie in eine Schatztruhe zu legen und zu vergraben, eine Art Zeitkapsel.
Blumenrätsel – eine beliebter Knobelspass
Der wirkliche Renner dieser Zeitung in unserer Klasse war die letzte Seite der ABC-Zeitung, die Rätselseite. Besonderes eine Form des Rätsels hat uns besonders angetan, die sogenannte Blumenrätsel Diese Blume erinnerte an eine Margerite oder Sonnenblume. In der Mitte befand sich ein Fragezeichen und als Blütenblätter standen Begriffe, die alle auf das gesuchte Wort verwiesen. Konkret setzte sich das gesuchte Wort mit dem Hinweiswort zusammen.
Nun weiß ich überhaupt nicht wie man das pädagogisch nennt, jedenfalls wurde die Form des Blumenrätsels als eine Art Hürde aufgebaut, die es zu überwinden galt, bevor man nach vier Stunden Unterricht, dem Mittagessen und vor dem Beginn der Hausaufgaben nach draußen durfte. Die Blumenrätsel der ABC-Zeitung war für diesen Zweck nicht geeignet, denn ersten erschien sie nur einmal im Monat und zweitens waren ihre Lösungen in den Augen der Erzieherin zu simpel.
Neue Ideen für Rätsel gesucht
Also musste jeden Tag eine neue Blumenrätsel her. Zunächst dachten die Erzieher sich die Lösungen aus. Außerdem bestanden diese selbst kreierten Blumen aus weniger Blättern, dass heißt Hinweisen, die zum gesuchten Wort führten. Es galt immer den Spagat zwischen anspruchsvollen Rätseln, unlösbaren Aufgaben und zu schnellen Lösungen zu finden. Findige Schüler wurden zur Schaffung neuer Rätsel herangezogen. Dazu aber im zweiten Teil.
