A.A. Bondy „Believers“ (Fat Possum)
Der schattig verhangene Elektro-Folk von Auguste Arthur „Scott“ Bondy, hat einen, gehört man denn zur Zielgruppe der Berufsmelancholiker, schnell am Haken. Die Mischung aus klassischem Spelunken-Country und schluchzendem Slowcore, versetzt wahlweise mit kratzigen Gitarren oder behutsam gestreuten Störgeräuschen und pochenden Beats – traurig, traurig und deshalb auch so schön. Den wenigsten exklusive des Rezensenten wird die frühere Band des Mannes aus Alabama ein Begriff sein – in den 90ern sang Bondy für die Grungekapelle Verbena, deren Bekanntheitsgrad mutmaßlich in direktem Zusammenhang zur Güte ihrer Songs stand. Ungleich besser jedenfalls das, was Bondy auf seinem dritten Soloalbum „Believers“ dem Hörer bietet und nicht allzu weit entfernt von der Klasse eines Ryan Adams oder Gus Black. Schillernde Gitarren vor taumelnder Noisekulisse bei „Down In The Fire“, vorsichtiges Zupacken bei „Skull & Bones“ oder „Drmz“, die Herzstücke „The Heart Is Willing“ und „Hiway/Fevers“ wegen ihrer düsteren Catchyness ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Zusammen mit seinen Mitstreitern Macey Taylor am Bass und Ben Lester am Schlagwerk gibt hier einer überzeugend den versonnenen und gefühlvollen Crooner. Dass ihm dafür die Frauenherzen zufliegen werden, kann als gesichert gelten, wenn sich zudem auch der eine oder andere harte Kerl verstohlen eine Träne von der Wange wischt, so muss er sich dessen beileibe nicht schämen. http://aabondy.co/