Flucht nach vorne. So schnell wie möglich. Nicht mehr zurückschauen. Die Erinnerungen vergessen und sich von den schwarzen Schatten der Vergangenheit lösen. Die Zukunft genießen. Voller Lebensfreude und Übermut sein, um neue Dinge auszuprobieren. Mal etwas wagen, anstatt immer nur ängstlich unter der Decke zu liegen. Keine Zweifel mehr haben. Nicht an sich selbst. Nicht an seinem Leben. Und nicht an seinen Träumen. Den Tag in die Hand nehmen und genau das tun, was man will. Sich um sein eigenes Glück kümmern, anstatt nur um das der Anderen. Man lebt schließlich nur einmal und das Leben in jeder köstlichen Sekunde ist so viel mehr Wert, als immer nur gefallen zu wollen. Es ist jetzt an der Zeit, die düsteren Wolken der Vergangenheit wegzuschieben und den Himmel für die Sonne frei zu machen. Es ist an der Zeit zu genießen. Die Sonne bietet Raum für Fröhlichkeit. Ein Lächeln, eine Umarmung, ein Kuss. Die Sonne gibt Wärme und Geborgenheit. Menschen, die für dich da sind. Menschen, die dir unter die Arme greifen und dir beim Aufstehen helfen, wenn du beim Versuch nach vorne zu kommen stolperst. Das Leben ist voll mit solchen Menschen. Man muss nur ganz genau hinschauen. Die Kraft liegt in den kleinen Momenten, die uns zeigen, wie kostbar das Leben ist. Genau die Momente, in denen wir unendlich glücklich sind und auch genau die, in denen wir am Boden zerstört sind. Es gibt immer zwei Seiten. Warum im Schatten sein, wenn es nur einen Schritt braucht, um in der Sonne zu stehen? Jeder sollte sich die Sterne vom Himmel holen und seine Träume leben. Jetzt und nicht erst dann, wenn es zu spät ist.
Mein Freund und ich waren mittlerweile schon öfter auf dem Gnadenhof für Bären. Ein unheimlich schöner Platz für zehn Braunbären, die in ihrer Vergangenheit schreckliche Dinge erleben mussten. Gequält als Tanzbären im Zirkus oder in einen kleinen Käfig eingesperrt als Gästeattraktion in einem Restaurant. Jeder Einzelne von Ihnen hatte ein Leben, das man nicht einmal seinem größten Feind wünscht. Ich kann nicht begreifen, warum man sich als Mensch das Recht herausnimmt, diese Tiere als Gegenstände zu behandeln und bis aufs Grausamste zu quälen. Umso schöner ist es jetzt diesen Tieren zuzusehen, wie sie glücklich in den Wäldern umher spazieren und ein Leben genießen, in dem es ihnen an Nichts fehlt. Genau diese Beobachtungen haben mir mal wieder die Augen geöffnet und mir klar gemacht, dass man selbst nach den schlimmsten Schicksalsschlägen und düsteren Erlebnissen in der Vergangenheit den Sprung in ein glückliches Leben schaffen kann. Denn egal wie schlimm die Dinge im Moment scheinen, der Regen wird vergehen und schon bald Platz für die Sonne machen.