Dass der Nike Free mein absoluter Lieblingslaufschuh ist, wissen sicher bereits viele von euch. Ich habe damit meinen ersten Halbmarathon in London bestritten und im Marathontraining bis zu 35 Kilometern am Stück damit zurück gelegt. Ich würde ihn mir am liebsten in jeder erdenklichen Farbe kaufen und könnte ihn rund um die Uhr tragen - denn abgesehen davon, dass er beim Lauftraining extrem leicht und flexibel am Fuß liegt, ist er auch für den Alltag ein prima Freizeitschuh, der die Fußmuskulatur stärkt.
In Hamburg durften wir die Neuauflage des Nike Bestsellers ausprobieren und erlebten eine Überraschung: Nachdem der NIKE Free 5.0 im vergangenen Jahr durch einen breiten Vorfußbereich aufgefallen war, in dem ich ganz schön geschwommen bin, ist der Schuh nun vorne wieder enger und sitzt perfekt am Fuß. Weil er so leicht ist, schwebt man förmlich über den Boden - die minimale Sohle des 5.0 bringt trotzdem genug Abstand zwischen Untergrund und Boden, um zu verhindern, dass man während des Laufens Unebenheiten auf der Laufstrecke spürt.
Outfit:Tight: NIKE Forevergradient - Top: NIKE Dri Fit Cool Breeze - Schuhe: NIKE Free 5.0 - Jacke: NIKE Impossibly light - Bra: NIKE Pro
Greg Smith, der Senior Director Global Running Footwear, gab uns einen kleinen Überblick über die mittlerweile elfjährige Geschichte des Frees, die ich im vergangenen Jahr bereits beim 10. NIKE Free Geburtstag in London kennenlernen konnte. An den Fakten hat sich natürlich nichts geändert: Noch immer ist der Nike Free 3.0 Flyknit der Laufschuh von NIKE mit der dünnsten Sohle und nur 4 Millimeter Offset. Näher am Boden geht wirklich nur barfuß!
Der Nike Free 4.0 Flyknit ist seit dem letzten Jahr mein Favorit für kurze, schnelle Läufe. Die 6 Millimeter Offset bieten etwas Dämpfung, ohne dabei viel vom Barfußgefühl einzubüßen. Der Nike Free 5.0 (mit 8 Millimetern Offset) ist wie bereits gesagt durchaus auch auf meinen richtig langen Läufen mit dabei; und nein, das ist nicht schädlich und ja, das habe ich mit einem Orthopäden besprochen. Der "Trick" ist einfach, seinen Fuß langsam an die veränderte Belastung zu gewöhnen. Der NIKE Free fordert die Fußmuskulatur ungemein, daher können weite Läufe zu Überlastungen führen, wenn ihr zuvor noch nie mit einem Free gelaufen seid. Eingewöhnung und der damit einhergehende Muskelaufbau im Fuß ist also extrem wichtig! Ich habe damit nach einer Verletzung von ein paar Jahren den Wiedereinstieg ins Laufen getan und mit sehr kurzen Distanzen angefangen und dann langsam immer mehr gesteigert. Bis zur 35 Kilometermarke!
Nach Gregs Einführung und einem lockeren Gespräch mit den Top-Laufathleten Jana Sussmann und Arne Gabius folgte dann eine Laufdruckanalyse mit der Nike Pressure Plate, die ich ebenfalls schon aus London kannte. Damals kam ja heraus, dass ich meinen rechten Fuß beim Laufen viel mehr belaste als den rechten, da es kurze Zeit nach einem Ermüdungsbruch im rechten Mittelfußknochen war. Das hat sich mittlerweile Gottseidank wieder gelegt!
Für alle, die mit der Nike+ Running App noch nicht vertraut waren, gab es eine kurze Einführung - aber ich glaube, wir alle laufen schon eine gefühlte Ewigkeit damit, oder? ;) Eine tolle "Neuerung" gibt es jedoch: Die Rangliste ist wieder da, und zwar so wie früher ganz prominent auf der Startseite. Das motiviert einen dann doch, noch ein, zwei Kilometer dranzuhängen, um den Vordermann zu überholen.
Im Anschluss machten wir uns auf in eine Sporthalle, in der ein Intervalltraining auf uns wartete. Ich war zum ersten Mal auf einem Indoor-Track unterwegs und ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht erwartet hatte, dass Rundendrehen in einem geschlossenen Raum so viel Spaß machen könnte! Auf unsere zügigen Intervalle folgten immer wieder kurze Workouts, die viel mit Kraft, Koordination und Stabilität zu tun hatten. Schwerstarbeit für die Beine und mein Herzchen, mit dem ich seit einer Woche beim Laufen ganz schön Probleme hatte - umso schwerer fiel mir dann auch der 6 Kilometer lange Lauf durch die HafenCity. Die Kulisse war aber so wunderschön, dass ich den Lauf auch nicht verpassen wollte und die Zeit mit Friederike an meiner Seite rasend schnell verging - tja, hätte ich da schon gewusst, dass ich eine Rippenfellentzündung mit mir herumschleppte, wäre ich vielleicht doch eher gemütlich zurück zum Hotel geschlendert ;)
Nach einem ausgiebigen, heißen Bad im Hotel direkt an der Alster ging es dann mit der gesamten Crew zum Essen ins Rive, einer beeindruckenden Location mit direktem Blick auf die HafenCity. Mein kulinarisches Highlight war in jedem Fall das Steak - für Vegetarier und Veganer gab es aber natürlich auch einige leckere Alternativen ;)
Weil die Sonne am nächsten Morgen so wunderschön schien, musste ich natürlich nochmal zu einer kurzen Runde raus an die Alster. Ich habe direkt gemerkt, dass ich gesundheitlich noch immer nicht wieder auf der Höhe war und bin extrem langsam gelaufen. So ein bisschen hat mein Läuferherz dabei schon geblutet, denn am liebsten wäre ich eine ganze Alsterrunde gelaufen - aber die Vernunft siegt manchmal eben doch, und wenn man bereits auf den ersten Metern spürt, dass man keine Kraft hat, dann sollte man das auch akzeptieren und den Körper nicht noch mehr stressen. In Anbetracht meiner späteren Diagnose war das auch die richtige Entscheidung - und die Sonne über Hamburg konnte ich schließlich trotzdem genießen!
Als ich zum Hotel zurücktgetrabt bin, habe ich übrigens Arne gesehen - natürlich nur von hinten, denn der Kerl ist schnell wie der Wind! Seine Marathonbestzeit liegt bei 2:09:32, eine für mich völlig unfassbare, unerreichbare Zeit! Zwischen all den Hobbyläufen an der Alster stach er natürlich komplett heraus, denn vermutlich läuft kein anderer Mensch in Hamburg einen 3er Pace so leichtfüßig und entspannt wie er!