Walter Buchebner ist einer der großen Unbekannten der österreichischen Literatur nach 1945 geblieben. Zu seinen Lebzeiten erschienen die Gedichte hauptsächlich in Literaturzeitschriften, Einige offizielle Anerkennungen gab es für seine Werke. So erhielt er den Förderpreis des Wiener Kunstfonds und den Theodor-Körner-Preis für Lyrik. Nach seinem Freitod nahm sich der Lyriker Alois Vogel seines Nachlasses an und veröffentlichte 1969 “Zeit aus Zellulose” und 1974 “Weiße Wildnis”, Gedichte und Tagebucheintragungen. Rund um eine Ausstellung von Buchebner-Bildern 1977 in der Wiener Erste-Bank-Zentrale produzierte Günter Brödl Buchebner-Gedichte für die legendäre Ö3-musikbox: Großstadtlyrik unterlegt mit Beatmusik. Danach: Funkstille.
Keine weiteren Publikationen folgten außer der Neuauflage von “Zeit aus Zellulose” im Styria Verlag 1994. Die Germanistin und langjährige Bachmann-Preis-Jurorin Daniela Strigl hat nun Gedichte, Prosa und Tagebücher Buchebners herausgebracht und damit eine Möglichkeit geschaffen, das vor allem lyrisch großartige Werk zu rezipieren. / REINHOLD REITERER, Kleine Zeitung
Walter Buchebner/Daniela Strigl. ich die eule von wien. Mit bisher unveröffentlichten Gedichten und Tagebucheintragungen. Edition Atelier. 220 Seiten, 26 Euro.