Die Gedichte des in Köln und Ankara lebenden Lyrikers Achim Wagner sind von einer Sanftheit, die so tatsächlich nur sehr selten zu finden ist in der jungen modernen Dichtung. Sein neuester Band „flugschau“ eröffnet das Verlagsprogramm des [SIC] Literaturverlags von Daniel Ketteler und Christoph Wenzel, die bereits für die gleichnamige Literaturzeitschrift verantwortlich sind. Wagners Buch setzt die Tradition der beiden Herausgeber fort, die stets auf der Suche sind nach hochwertiger Literatur abseits des Mainstreams – einer Literatur, die experimentierfreudig ist, Traditionen fortsetzt um sie aufzubrechen, und die mit ihrer sprachlichen und inhaltlichen Vielschichtigkeit deutlich heraussticht aus der Masse der oft viel zu austauschbaren Neuerscheinungen.
Achim Wagners „flugschau“ hat nichts martialisches, es ist nicht das militaristische Muskelspiel, das man mit dem Begriff üblicherweise assoziiert – der Titel deutet bereits an, wohin die Reise geht. Wagner spielt mit der Sprache und mit den Erwartungen des Lesers, er legt falsche Fährten, die auf Lichtungen führen, die man nicht erwartet. / Gerrit Wustmann, fixpoetry.com
Achim Wagner: flugschau. Gedichte. [sic] Literaturverlag, Aachen 2011.