93. Idealer Preisträger

Bei der Deutschen Welle ein Gespräch mit Klaus Reichert, Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, über F.C. Delius:

Deutsche Welle: Herr Reichert, warum ist Delius für Sie der ideale Büchner-Preisträger 2011?

Klaus Reichert: Wir werden jetzt mit dem Büchnerpreis sechzig Jahre alt. Es ist also ein Jubiläumsjahr. Und da haben wir gedacht, es wäre gut, einen Schriftsteller auszuzeichnen, der die Geschichte der Bundesrepublik begleitet hat – in den verschiedensten Phasen. Also, die Bundesrepublik zu Zeiten Adenauers und die Folgen: Notstandsgesetze und so weiter. Er hat alles mit Gedichten, mit Reportagen und mit Romanen begleitet. Und insofern war er für uns ein geradezu idealer Repräsentant – eben auch für sechzig Jahre Büchnerpreis.

Könnte man Delius als Typus des politischen Schriftstellers bezeichnen?

Man konnte den jungen und den mittleren Delius sicher als einen politischen, als einen engagierten Schriftsteller bezeichnen, der sehr viel gewagt hat. Der sich mit seinem Buch „Unsere Siemens-Welt“ zum Beispiel im Jahre 1972 sehr klar in die Geschichte der Unternehmenspolitik eingemischt hat – was ihm auch einen großen Prozess eingebracht hat. Aber er hat sich ja im Laufe der Jahre auch gewandelt. Also, er ist immer ein politisch bewusster Autor geblieben, obwohl in den späteren Werken seine Auseinandersetzung mit der Politik gar nicht mehr im Vordergrund steht.

Man kann es noch dezidierter sagen, er galt am Anfang als linker Autor.

Als linker, als extrem linker Autor!



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