Im österreichischen Schloß Wartholz in Reichenau an der Rax gibt es ein öffentliches Wettlesen, das von einem in Gartenbaubetrieb initiiert wurde. Er fand dieses Jahr zum vierten mal statt. Anders als in Klagenfurt ist es ein „gemischter“ Wettbewerb – vergangenes Jahr gewann ein Lyriker. Aber das Wunder wiederholte sich nicht:
Der Hauptpreis (10.000 Euro) ging schließlich, wie der Publikumspreis (2000 Euro), an die 1982 in Mannheim geborene Schriftstellerin Regina Dürig, die in Biel (Schweiz) lebt, wo sie am Literaturinstitut studierte. Auch wenn die Lyriker (u. a. Semier Insayif) unter Wert geschlagen wurden und die beachtlichen Texte von Jürgen Lagger und vor allem Norbert Müller leer ausgingen, überrascht die Juryentscheidung nur auf den ersten Blick. / Der Standard
Über die Preisträgerin schreibt „Die Presse“:
Doch der Wunsch, dem literarischen Schreiben größeren Raum zu geben, ließ sie sich in Leipzig und Biel an den jeweiligen Literaturinstituten bewerben. In Biel hat es geklappt. … „Ich habe dort gelernt, Texte so zu schreiben, dass sie in dem entstehen, der sie wahrnimmt.“ Vor allem lerne man also Klarheit und Präzision. Und was sind ihre literarischen Vorbilder? Klassiker möchte sie da nicht nennen. Da komme man so schnell in irgendwelche Schienen hinein. Beim nun ausgezeichneten Text wurde sie jedenfalls von einem Langgedicht von Inger Christensen mit dem Titel „Alphabet“ inspiriert. / Die Presse
Die bisherigen Preisträger:
- 2008: Andrea Winkler
- 2009: Michael Stavarič
- 2010: Christian Steinbacher
- 2011: Regina Dürig