9. November 2010, Über Gifttinkturen und das Boulevard, 5.59 Uhr

Du bist bäbä, nein bin ich nicht, aber der dort nimmt Drogen, üble Nachrede, üble Nachrede, Sie haben mich als großen Musiker bezeichnet, vielleicht, vielleicht nicht, das Boulevard lebt, es tobt an allen Ecken und Enden des Netzes, die Klangsphären mögen zuweilen verschiedene Höhen erreichen, aber der Dämlichkeit ist damit eben doch Tür und Tor geöffnet, um am Ende ist es ein Treiben kleiner Jungs, die sich mit Stöcken und Steinen bewerfen, da verteidigt der eine Prachtkerl seine Seite des Flusses, während zwei Knaben aus Übersee auf dem Baumhaus sitzen und aufgeregt die Steinschleuder befühlen, und wenn Sie nicht wissen, wovon ich schreibe, dann flanieren Sie von dannen und suchen Sie die Höhle eines Forums auf, oder aber Sie folgen mir einfach rüber zum Herbst, denn dort kommt man aus dem morgendlichen Kopfschütteln gar nicht mehr raus, der Kopf tut mir schon ganz weh vom vielen Lächeln und Kopfdrehen, ich kann gar nicht verstehen, wo der liebe Alban seine Zeit stiehlt, um sie dann mit den Jungs am Fluss zu verplempern, das lässt zwar die Kommentarbäume in die Höhe schießen und schließt das Dickicht des Walds noch ein wenig mehr, es bleibt aber doch immer beim, du hast, ich habe, ihr habt, ich bin beleidigt, ihr seid beleidigt, aber vielleicht gehört eine solche Kinderbande auch in den Wald, denn so habe ich am Morgen wenigstens mein Boulevard, man schneit herein, liest sich kreuz und quer durch die Buchstabensuppe und kehrt heil heim, während der Vogel, der in meinem Rücken im Käfig schlummert kränkelt, mehr als kränkelt, denn er ist vergiftet, nicht von einem Königsmörder, wohl aber von den Ausdünstungen einer Pflanze, die mit Schimpf und Schande bereits entsorgt wurde, wir waren beim Tierarzt, saßen dort inmitten einer Meute Hunde und Katzen, auch ein T-Rex steckte seinen Kopf hinein, ein Blondgelockter schob ein Bassin voller Delfine in das Wartezimmer, wir saßen unsere zwei Stunden ab, dann durften wir hinein, der Arzt klang nicht zuversichtlich, vergiftet, vergiftet, sagte er, gab unserem Adler eine Spritze, es sieht nicht gut für ihn aus, drücken Sie ihm also die Daumen, wir wollen diesen Rohm doch nicht verlieren, auch wenn es dem Fluch der Röhmer entspräche, früh scheiden zu müssen, noch ruht er unter dem Tuch, ich sah noch nicht nach, will hoffen, er ruht nur, ja, ja, ganz bestimmt sogar ruht er nur, denn er muss Kraft sammeln für den Kampf gegen das Gift, denn so ein Gift versprühen Pflanzen und Menschen gerne, da könnte sich der Kreis nun schließen, wir könnten zum Boulevard zurück kehren, denn so ein Boulevard benötigt seine Prisen Gift, da muss ein wenig geschrien und gemault werden, auch die Denunziation sollte man nicht vergessen, ich werde also noch eine Runde durch das Netz flanieren, werde einen Kaffee trinken, eine Zigarette rauchen und dann …



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