88. Wunderdinge

Die Lektüre der Essays von Snyder entfachte in mir ein  Gefühl der Befreiung, denn sie fütterten meine altlinken Vorurteile nicht. Da wo sie mich zum Nicken zwangen, nahmen sie meist eine Wendung, die das Denken wieder einsetzen ließ.

Es heißt beispielsweise unter der Kapitelüberschrift „Leopardenmütter“ : “Metaphern von der ‘Natur als Buch’ sind nicht nur ungenau, sie sind sogar schädlich. Die Welt mag zwar von Zeichen übersättigt sein, sie ist aber kein fixierter Text, mit ganzen Archiven und Kommentaren. Die übermäßige Bindung an das Buch als Modell, geht mit der Annahme einher, vor Beginn der Geschichtsschreibung habe sich nichts ereignet.“

Hier trifft  amerikanische Tradition frontal auf Kontinentaleuropäische, die sich in Derridas Dekonstruktivismus manifestiert. Im Ergebnis des Crashs erwarte ich mir geradezu Wunderdinge. Die Reflexion ist eröffnet. Und als nächstes werde ich mir Snyders Gedichte bestellen. / Jan Kuhlbrodt, fixpoetry

Gary Snyder: Lektionen der Wildnis, aus dem amerikanischen Englisch von Hanfried Blume, 263 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-88221-657-8, Euro 26,90 Matthes & Seitz, Berlin 2011



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