Tausend Berge, die Vögel außer Sicht
Pfade zahllos, von Menschen Spuren nicht
Flaches Bötchen, mit Mantel, Schirm ein Greis
Eine Angel, am Fluss wo Schnee fällt dicht
Trotz einfacher Struktur birgt die Übertragung dieses Gedicht aus der Tangzeit von Liu Zongyuan (773-819) Schwierigkeiten. Überhaupt ist „Übersetzen verraten“. Oder wie es in einem Blog heißt: „Man kann falsch übersetzen. Richtig übersetzen kann man im Grunde nicht.“
Aber es ist eine gute Übung, vor allem weil die Dinge richtig benennen zu können eine hohe Tugend ist. Und es ist gut zu merken, was man opfert, weil etwas reimen soll, oder weil der Satz eine gewisse Silbenzahl haben muss. / Jan Kellendonk, Lokalkompass