Zum internationalen Kulturfestival Hifa in Simbabwe kommen junge Lyriker der afrikanischen Literaturszene mit ihren Texten und nennen Missstände beim Namen – auch wenn sie dafür von den Regierungen gegängelt werden.
Das Motto des Festivals 2011 heißt: „The Engagement-Party“. Chirikure setzt auf Dichterkollegen, die sich einmischen. Engagieren. Deswegen unter anderem hat er Ngwatilo Mawiyoo aus Kenia eingeladen. Ihre Gedichte sind typisch; nicht nur für dieses Festival, vielleicht sogar für die afrikanische Literatur insgesamt.
Mir fällt auf: Keiner der Dichter und nicht ein einziges Gedicht kommen ohne den konkreten Bezug zu den politischen und gesellschaftlichen Missständen aus. Diese Literatur richtet sich direkt an die Menschen. In Europa würde man solchen Texten schnell einen Mangel an Kunstsinn oder ästhetischem Vermögen attestieren. Für Afrikaner gehören sie zur Überlebensstrategie. Alles andere wäre Luxus. Und so klingt das bei der botswanischen Lyrikerin T.J. Dema:
„Gedichte sind ein Scheißdreck, wenn sie nichts zu lehren haben.
Ja, ich behaupte: Gedichte sind so was von sinnlos,
wenn sie nicht das Publikum erreichen,
für das sie geschrieben worden sind.“
/ Indra Wussow, DLF