"Und dennoch wurde von Tag zu Tag klarer, was es heute für uns alle gemeinsam zu sagen gilt: Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft." Richard von Weizsäcker, 8. Mai 1985
Mit diesem Zitat ehrte Stefan Liebich gestern früh diesen Tag. Wenig später erreichte auch ihn die Nachricht von der Schändung des Gedenksteins im Ortsteil Buch mit großflächigen Aufschriften wie „Besatzer raus“.
„Die nächtlichen Schmierereien am sowjetischen Ehrenmal im Pankower Ortsteil Buch im Vorfeld des Tags der Befreiung durch Ewiggestrige finde ich empörend“, erklärte er ungehend in einer Pressemitteilung.
Diese Empörung teilten auch die Veranstalter und Gäste der traditionellen Gedenkfeier vor Ort. Obwohl das Bezirksamt Pankow eine unverzügliche Reinigung veranlasst hatte, konnten die Spuren noch nicht gänzlich beseitigt werden. Das wertete aber niemand als Sieg. Elke Breitenbach (Mitglied des Abgeordnetenhauses und des Parteivorstandes) sagte u.a. dazu: „Wir haben ihnen den 1. Mai nicht gelassen, wir lassen ihnen auch nicht den 8. Mai. Und keinen anderen des Jahres!“ Beeindruckend war, dass ein Passant spontan um Gehör bat und auch im Namen seiner Frau gegen diese neonazistische Aktion protestierte.
Es hätte dieser ekelhaften Schamlosigkeit der rechten Szene nicht bedurft aber sie wird die Teilnehmerzahl des 2. Antifaschistischen Putzspaziergangs am 19. Mai um 15.00 Uhr sichtbar erhöhen. Treffpunkt ist der S-Bahnhof Buch und Stefan ist dabei!
