Obwohl er zu Lebzeiten den Prestige und den Ruhm wie seine Zeitgenossen Scott Fitgerald, Hemingway oder Faulkner genoss – den er einst als begnadesten Schriftsteller seiner Generation begrüßte – und deren Bekanntheit im Laufe der Zeit kaum abgenommen hat, so muss man doch feststellen, dass die langen und ehrgeizigen Werke von Thomas Wolfe, der mit nur 38 Jahren an Tuberkulose starb, außerhalb einiger Intellektuellenkreise kaum mehr bekannt sind.
Wie es in seinem posthumen Werk „You Can’t Go Home Again“ reflektiert ist, verbrachte Wolfe den größten Teil der 30er Jahre in Berlin, eine Stadt, die er liebte, bis er wegen der Judenverfolgung der Nazis fliehen musste, insbesondere nachdem er 1937 „I Have a Thing to Tell You“ veröffentlichte, in dem er das Naziregime denunzierte, woraufhin seine Werke in Deutschland verboten wurde und er nur ein Jahr später starb.
Eine der bekanntesten Passagen von „You Can’t Go Home Again“, ist jene wo er die Olympischen Spiele beschreibt, die im Sommer von 1936 in Berlin stattfanden, und von Leni Riefenstahl auf Celluloid festgehalten wurden – ein monumentales Werk, das sie schlicht „Olympia“ nannte, und in dessen 4 Stunden Dauer schon einige definitorische Charakteristiken zu sehen sind, die später die Übertragung von den Olympiaden beeinflussen würden.
Besonders auffällig ist wie Wolfe das imposante Olympiastadion (http://www.olympiastadion-berlin.de/) beschreibt, das vom Architekten Werner March entworfen wurde, und vor dessen Architektur der Erzähler der Geschichte das Gefühl hatte sich vor dem Bataillonszelt eines großen Kaisers zu befunden. Wolfe spürte eindeutig, dass es hier um viel mehr als nur um die Olympiaden ging, trotz der Tatsache, dass die Nazis alle antisemitischen Symbole von den Fassaden dieses Gebäudes entfernen ließen, aus Angst die Vereinigten Staaten und andere wichtige Länder könnten die Olympiaden deswegen boykottieren.
Davon zeugten auch der Bau des Stadiums, so wie das kolossale Reichsportfeld, zu dem man durch zwei gigantische Türme von 36 Meter Höhe gelangte, die noch heute die olympischen Ringe festhalten.
Paul Oilzum
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Übersetzt: Heloise Battista
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