So wird jedes Bild perfekt!
Das Wetter kippt langsam, draußen wird es grau und außerdem wird es immer kälter. Ja, der Herbst steht vor der Tür und tolle Fotomotive sind auch nicht mehr möglich… oder doch?! Auch wenn die Landschaften im Nebel liegen, erschließen sich für Fotografen wirklich traumhafte Motive – hier einige Tipps für euer Vorhaben, damit auch an trüben Tagen, richtig heiße Fotos entstehen können, die sich sehen lassen können…
Ja, ich weiß dass dieser Artikel etwas früh kommt und wir noch mitten im Sommer sind. Dennoch ist das Wetter mehr als herbstlich, sodass ich euch gerade deswegen einige Tipps an die Hand geben möchte, um die trüben Tage zu überbrücken und wie ihr geniale Fotos machen könnt. Alles was ihr dazu braucht sind Geduld, ein Stativ und etwas Spielerei mit der Belichtungszeit, Belichtungskorrektur, ISO-Zahll sowie Blende. So entstehen auch in trüben Umgebungen traumhafte Herbstimpressionen, das kann ich euch versichern. Aber ohne große Umschweife, beginne ich sofort mit meinem ersten Fotografie-Tipp.
1. Achtung vor Temperaturwechsel
Gerade wenn die Herbszeit beginnt, erwarten wir in der Regel Temperaturen zwischen -5° und 15° Celsius, sowie eine recht hohe Luftfeuchtigkeit. Genau aus diesem Grund sind viele Herbsttage vor allem in Morgen- und Abendstunden vom dichten Nebel geprägt. Das hört sich zwar nicht wirklich schlimm an, aber die Luftfeuchtigkeit und die kühle Temperatur können sich auf die Kamera auswirken. Der Punkt ist, dass sich Kondenswasser auf der Linse der Kamera bildet, beispielsweise wenn es große Temperaturschwankungen gibt. Daher ist es ratsam, das Objektiv während dieser Aufnahme-Session nicht zu wechseln! Kondenswasser im Inneren der Kamera, könnte feine elektronische und mechanische Bauteile beschädigen. Wie wir Menschen, muss sich auch die Kamera an die Umgebungstemperatur anpassen.
2. Fehlendes Umgebungslicht
Meistens kann man beim trüben Wetter keine großartigen Lichtverhältnisse erwarten. Daher muss die Belichtungszeit höher gestellt werden, wobei es hier Probleme mit der Schärfe geben könnte. Denn je länger die Blende offen ist, desto eher besteht die Gefahr, das Bild zu verwackeln. Was zu tun ist, liegt klar auf der Hand – ein Stativ verwenden! Bei der Belichtung solltet ihr folgendes beachten: Die Belichtungszeit sollte nicht länger als der Kehrwert der Brennweite ergeben. Ein Beispiel wäre ein 30 mm Objektiv, das bestenfalls eine maximale Belichtungszeit von 1/30 Sekunden nutzt. Je höher die gewählte ISO-Zahl, desto wahrscheinlicher wird es, das Bild zum rauschen zu bringen.
Ein weiterer kleiner Trick ist, die Belichtungskorrektur der Kamera auf +0,5 oder +1 zu setzen. Mit dieser Einstellung werden die Bilder aufgehellt, wobei ihr einen minimalen Kontrastverlust in Kauf nehmen müsst. Wer die integrierte Funktion »Belichtungsreihe« in seiner Kamera besitzt, kann hier problemlos diesen Modus wählen. Dadurch werden Bilder in unterschiedlichen Belichtungszeiten fotografiert – ein brauchbares ist hier mit Sicherheit dabei.
3. Mit der Belichtungszeit Bilder gestalten
Die tief stehende Sonne kann in der Herbstzeit wirklich für erfrischende Bilder sorgen. Vor allem mit dem Einsatz verschiedener Belichtungszeiten, lassen sich interessante Effekte erzielen. Fließendes Wasser zum Beispiel, kann mit einer kurzen Belichtungszeit und großer Blende bis auf Wassertropfen, sehr kontrastreich abbilden, wodurch der Eindruck von schnell fließendem Wasser entsteht. Und wenn der Winkel so gewählt wird, dass der Lichteinfall der Herbstsonne seitlich eintrifft, kann ein sehr dynamisches und spannendes Bild entstehen.
5. Lichtblicke im Herbst
Neben den unangenehmen Temperaturen, Regenschauer und stürmischen Unwetter, hat der Herbst aber auch seine tollen Seiten an sich: Die Herbstsonne. Wie vorhin bereits erwähnt, steht sie sehr tief und zaubert dadurch prächtige Farben in die Landschaft. Vor allem in Wäldern, auf Lichtungen oder an Seen bietet sich eine kleine Kamera-Tour an. Die Bilder werden werden mit Sicherheit richtig märchenhaft, gar mystisch in Szene gesetzt. Doch nicht nur Motive die Blicke in die Ferne setzen, sind hierfür geeignet: In der näheren Umgebung lässt sich die Natur perfekt nutzen. Beispiele wären Pilze, Laubhaufen oder sogar Beerensträucher! Hier solltet ihr nicht im Weitwinkel fotografieren… Makroaufnahmen könnten hier sehr interessant wirken.
6. Frühe Dunkelheit nutzen
Nur weil die Sonne uns am Jahresende viel schneller verlässt, heißt es noch lange nicht, dass wir keine Chance für gute (Nacht)Bilder haben. Wenn ihr hervorragende Nachtaufnahmen machen möchtet, ist ein Stativ wirklich Pflicht, da ihr dazu gezwungen seid, längere Belichtungszeiten zu wählen. Frei Hand zu fotografieren rate ich daher ab, außer Verwackler sind gewollt und beabsichtigt. Um wirklich scharfe Bilder zu Fotografien, eignet es sich auch sehr, einen Fernauslöser oder auch Selbstauslöser zu nutzen, da beim Drücken des Auslösers eben ein kleiner Verwackler entstehen kann. Fotografiert unbedingt manuell und nicht mit der Automatikfunktion, die ihr in der Regel für gute Aufnahmen sowieso in die Tonne werfen könnt.
Aber welche Motive eignen sich für Nachtaufnahmen? Architektur ist immer ein sehr schönes Thema – vielleicht sehen einige Gebäude am Tag langweilig und trist aus, in der Nacht dagegen interessant und geheimnisvoll?! Oder wie wäre es mit einer stark befahrenen Straße? Solche Motive kennt jeder von uns: Durch eine längere Belichtungszeit sieht eine Straße wie eine bunte Neonkette aus – super!
7. Nahaufnahmen mit Makroobjektiven im Herbst
Wie vorhin bereits angeschnitten, besteht auch die Möglichkeit, tolle Makroaufnahmen zu machen. Vor allem die feuchten und frostigen Nächte halten interessante Bildkompositionen bereit. Gerade im Herbst sind auch viele Tiere kurz vor dem Winterschlaf richtig aktiv, zum Beispiel Spinnen. Die Spinne webt atemberaubende Spinnennetze, die am frühen Morgen oft mit kleinen Wassertropfen besetzt sind. Für Makroaufnahmen ist das natürlich das perfekte Motiv, eventuell mit Gegenlicht für mehr Spannung in den Bildern?! Weitere Beispiele für Motive wären Blätter, Äste oder auch Beeren. Achtet unbedingt darauf, dass ihr wenn möglich auch Sonnenstrahlen mit einbezieht, denn dadurch entfalten die Motive erst richtig ihre Schönheit und kommen gekonnt zur Geltung.
Ich muss zugeben: Es ist nicht immer einfach, eine gewisse Szenerie aufzubauen. Doch wenn ihr euch konzentriert und das Fotografieren sozusagen »übt«, werdet ihr euer Auge besser schulen können und richtige Motive schneller ausfindig machen können!