68. Geheimtipp Liebesgeschichte

Die in Stralsund lebende Lyrikerin Silke Peters ist ein Geheimtipp. Nun ist gewiss nicht alles, was versteckt im literarischen Hintergrund liegt, gleich avantgardeverdächtig. Doch das Faszinierende an ihrer Lyrik ist eine Spannung der Sprache, die aus einer Inkohärenz der Motive, der Blick- und Bildfelder entsteht und im Zerstreuten der Wirklichkeit, im Heterogenen und Brüchigen die Wahrheit eines verborgenen Ganzen entdeckt – mehr kann Sprache nicht leisten. (…) Die Sprache ist kein Gefäß der Gedanken, sondern selbst ein Gedanke, der noch gedacht werden muss. Würde sich nun die ganze Mitteilung dieser sich selbst immer wieder ins Wort fallenden lyrischen Rede darin erschöpfen, dass sich die Sprache persistent auflöst vor den Dingen, die sie benennt, wäre wohl auch der Leser alsbald erschöpft. Aber ganz nebenher bewegt sich der Text auf eine Geschichte zu, die sich im Schatten der inszenierten Redeverweigerung wie von selbst erzählt. Es ist eine Liebesgeschichte, und sie meint mehr als nur den geliebten einen (anderen) Menschen; sie meint den anderen an und für sich, durch den alles Sprechen überhaupt erst sinnvoll werden kann. / draw[ert], FAZ 11.12.

Silke Peters
Ich verstehe nichts vom Monsum. Erzählung

Freiraum Verlag 2012
ISBN: 9783943672060
110 S., 11,95 €

Mehr: Die Insel der Insel von Jan Kuhlbrodt



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