Als 1956 – in Spanien herrschte immer noch Franco – der spanische Lyriker Juan Ramón Jiménez den Literaturnobelpreis erhielt, hiess es in der Verleihungsurkunde ausdrücklich, er erhalte diese Auszeichnung gleichzeitig im Namen zweier verbotener spanischer Dichter – Federico García Lorca und Antonio Machado. García Lorca, der von den Franquisten bestialisch ermordete Dichter, war damals in Deutschland bereits eine Art Legende, Machado aber nur Kennern bekannt. Erst 1964 erschien von ihm hierzulande ein schmaler Band mit Gedichten, und es musste 1996 werden, bis der wagemutige Verleger Egon Ammann den ersten Band einer grossen und prächtig aufgemachten Machado-Ausgabe vorlegte, die nun mit dem fünften Band ihren Abschluss gefunden hat. / Peter Hamm, NZZ 16.10.