Die kleinen Lyrikverlage sind die Träger der neuen Lyrikszene, das ist oft gesagt worden und richtig. Auch unser Rankingspiel belegt das. Urs Engeler und Kookbooks befüttern die Szene seit Jahren, neuere wie Poetenladen, Luxbooks, Fixpoetry, Reinecke und Voß drängen nach. Die großen Traditionsverlage sind weit zurückgetreten – freilich mit einer Ausnahme. Suhrkamp ist auch nach dem Umzug voll im Geschäft. In diesem Jahr führen sie klar vor allen anderen, und auch in den letzten Jahren war Suhrkamp mit Büchern von Ann Cotten, Barbara Köhler, Katharina Hacker präsent, mit Oswald Egger, Friederike Mayröcker und Marion Poschmann gewann der Verlag in 5 Jahren dreimal den Huchelpreis. Die kleine Liste zeigt zweierlei: Suhrkamp hält „seinen“ Autoren die Treue über Jahrzehnte, und der Verlag setzt in jedem Jahrzehnt seit den 50er Jahren immer auch auf Lyrik-Debütanten. Der Verlag Brechts, Eichs, Huchels, Celans, Enzensbergers oder der Bachmann verlegte auch Robert Schindel, Volker Braun, Thomas Brasch, Werner Söllner, Thomas Rosenlöcher, Ulrike Draesner, Uwe Kolbe, Durs Grünbein, Thomas Kling, Marcel Beyer… Das muß man auch mal loben.
Hier die Auswertung unseres Rankingspiels (Zahl der vertretenen Titel / Zahl der Stimmen):
- Suhrkamp (4/42)
- Berlin Verlag (2/26)
- Poetenladen (2/25)
- roughbook (2/25)
- Reinecke und Voß (1/10)
- Kiepenheuer & Witsch (1/8)
- Hanser (1/6)
- Kookbooks (1/5)
- Peter Engstler (1/5)