50 Jahre lang auf den sehnlichsten Wunsch verzichtet!


50 Jahre lang auf den sehnlichsten Wunsch verzichtet!
Meine heutigen Abendgedanken
Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
„Der sehnlichste Wunsch“

„Ein älteres Ehepaar feierte nach langen Ehejahren das Fest der Goldenen Hochzeit.
Beim gemeinsamen Frühstück dachte die Frau:
“Seit fünfzig Jahren habe ich immer auf meinen Mann Rücksicht genommen und ihm das knusprige Oberteil des Brötchens gegeben. Heute will ich mir endlich einmal selbst diese Delikatesse gönnen.”
Sie schmierte sich das Oberteil des Brötchens und gab das untere Teil ihrem Mann.
Entgegen ihrer Erwartung war dieser hocherfreut, küsste ihre Hand und sagte:
“Mein Liebling, Du bereitest mir die größte Freude des Tages. Über fünfzig Jahre habe ich das Brötchen-Unterteil nicht mehr gegessen, das ich vom Brötchen am allerliebsten mag. Ich dachte mir immer, Du sollst es haben, weil es Dir so gut schmeckt.”

Ihr Lieben,

wenn man diese kleine Geschichte liest, kann man sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen!
Aber andererseits finde ich das, was hier geschehen ist, doch sehr traurig!
Fünfzig Jahre lang haben die beiden alten Menschen sich nicht den “sehnlichsten Wunsch” erfüllt!

Nun ist der Verzicht auf ein Brötchen-Oberteil oder -Unterteil ja noch zu verschmerzen, aber ich stelle mir gerade vor, auf wie viele Wünsche, Träume und Sehnsüchte diese beiden lieben alten Menschen aus falsch verstandener Rücksichtnahme verzichtet haben.
Da grenzt es fast an ein Wunder, dass dieses Ehepaar so lange beieinander geblieben ist und sich noch liebt.

Ich bin durchaus der Meinung, dass in einer guten Beziehung, einer guten Ehe, einer guten Lebensgemeinschaft auch der Verzicht seinen Platz haben sollte.
Wenn ich aus Liebe zu einem geliebten Menschen zeitweilig meine eigenen Interessen zurückstelle, dann zeigt das meine tiefe Liebe zu dem geliebten Menschen und dieser wird mir gegenüber sicher ebenso handeln.

Das Verzichten ist aber immer eine gegenseitiges Geben und Nehmen.
Mal verzichtet der eine um des anderen willen und mal geschieht es umgekehrt.

Wichtig sind zwei Dinge, wenn wir einen Menschen aufrichtig lieben:
Zum einen sollten wir Rücksicht nehmen auf seine Wünsche, Träume und Sehnsüchte und ihn dabei unterstützen, diese zu erfüllen, auch wenn wir dafür zeitweilig unsere Wünsche, Träume und Sehnsüchte zurückstellen müssen.

Zum anderen sollten aber auch unsere Wünsche, Träume und Sehnsüchte zur Geltung kommen und auch ihre Erfüllung finden.

Denn darin, in der Erfüllung der beiderseitigen Wünsche, Träume und Sehnsüchte liegt das tiefe Geheimnis einer glücklichen Beziehung, Ehe und Lebensgemeinschaft.
Ich wünsche Euch nun eine gute Nacht und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner 

50 Jahre lang auf den sehnlichsten Wunsch verzichtet!

Quelle: Karin Heringshausen


 Und hier noch ein Lied für die letzte Rose, die in meinem Garten blüht:

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