50 Jahre Jubiläum VW Karmann Ghia Typ 34

Der VW Karmann Ghia Typ 34 feiert in diesem Jahr sein 50jähriges Jubiläum.

VW Karmann Ghia Typ 34

Eine besondere Feier findet vom 11. bis zum 14. August 2011 statt.
Das Jubiläum wird an einem besonderen Ort gefeiert, in Georgsmarienhütte bei Osnabrück.
Das ist der Ort wo damals, der Karmann Ghia der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Im Jahr 2005 wurde schon der Karmann Typ 14 gebührend gefeiert.

Das Organisationsteam besteht aus:

Karmann Ghia IG Lippe in NRW,
Karmann Ghia IG Südheide und
Karmannfreunde Südbayern e. V.

Geladen sind alle Besitzer eines Typ 34, Typ 14 und eines TC.

So nun, muss auch ein wenig Geschichte sein.

Die Geschichte und Entstehung des VW Karman Ghia Typ 34:

Der VW Typ 34 ist der sogenannte große Karmann Ghia.
Dieses Coupe Sportmodell wurde als Parallelangebot der vier- oder fünfsitzigen luftgekühlten Volkswagen der vergangenen Jahre im Auftrag von Volkswagen bei Karmann in Osnabrück gebaut.

Wie der kleine Karmann Ghia (Typ 14) ist auch der große Karmann (Typ 34) immer mit der jeweils stärksten Motorisierung und der besten Ausstattung des Wolfsburger Parallelmodells, dem VW Typ 3 ausgeliefert und produziert worden.
VW sagte, der Wagen sei kein echter Sportwagen, sondern “A Ladies’ Sportscar”.
Der große Karmann Ghia war vor allem als Zweitwagen der Dame des Hauses vermögender Schichten und als Gefährt von Akademikerinnen zu finden. Die Viersitzigkeit galt allenfalls für die Mitnahme kleiner Kinder auf den hinteren Notsitzen.

VW Karmann Ghia Typ 34 original

Er ist nicht der Nachfolger des kleinen Karmann Ghia (eben auch Typ 14 genannt), sondern beide Modelle wurden parallel produziert und angeboten. Während der Typ 14 auf einem leicht modifizierten VW Käfer Fahrgestell auf gebaut wurde, basiert der Typ 34 auf dem VW Typ 3, auch bekannt unter VW 1500/1600 und teilt sich mit diesem den Plattformrahmen mitsamt Achsen und Antrieb. Bis zum Erscheinen des VW 411, von Ende 1961 bis zum Jahre 1968, war der große Karmann der teuerste und schnellste Personenwagen bei Volkswagen in den Verkaufsräumen und Schauräumen.

Technische Daten und Details des VW Typ 34 Karmann Ghia:

Der VW Typ 34 ist ein offiziell viersitziger geschlossener Personenwagen mit Heckmotor und Heckantrieb. Die Räder haben Einzelradaufhängung und hatten zunächst rundum Trommelbremsen. Die 6 Volt Lichtanlage wurde ab August 1966 durch eine 12 Volt Anlage ersetzt. Im Modelljahr 1966 (also ab August 1965) erhielten die Vorderräder Einkreissystem-Scheibenbremsen, ein Jahr danach wurden Zweikreisbremsen eingeführt. Im Modelljahr 1968 waren eine aufpreispflichtige Getriebe-Vollautomatik und eine moderne Schräglenker-Hinterachse lieferbar. Im Modelljahr 1969 wurde die Schräglenkerachse auch für Wagen mit Schaltgetriebe seriemäßig erzeugt.

Am 1. September 1961 begann man die Serienfertigung des mit einem 1,5 Liter Vierzylinder-Boxer Motor mit 45 PS ausgerüsteten Fahrzeuges.
Dieser erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 137 km/h. Zum Modelljahr 1964 erschien das Modell 1500 S mit zwei Vergasern, höherer Verdichtung und 54 PS. Der S-Motor erforderte Superbenzin. Der S-Motor war zwei Modelljahre lang die serienmäßige Motorisierung. Ab dem Modelljahr 1966 wurde der S-Motor durch einen 1600cm³ Motor mit 54 PS Leistung ersetzt, der wieder mit Normalbenzin gefahren werden konnte.
Der 1600er mit 54 PS wurde mit geringen Modifikationen bis zum Produktionsende des Fahrzeugtyps beibehalten.

Neben dem VW Karmann Ghia Typ 34 Coupe sollte ursprünglich, wie auch beim kleinen Karmann Ghia Typ 14, eine Cabriolet-Version gebaut werden. Über die Anzahl der Cabriolet-Prototypen wird spekuliert, es gilt aber als sehr wahrscheinlich, dass 12 Fahrzeuge (eben Prototypen und Nullserie) bei Karmann in Osnabrück produziert wurden.

Eines dieser Fahrzeuge, ein weißes Nullserienfahrzeug aus dem Jahre 1963, steht bzw. stand im nicht öffentlich zugänglichen Karmann Werksmuseum in Osnabrück. Im VW Werksmuseum steht ein silbernes Karmann Ghia Typ 34 Cabriolet. Es handelt sich hier vermutlich um einen originalen Cabrioletaufbau, der auf ein Coupe Fahrgestell von 1969 gesetzt wurde. Verschiedenste Teile von Fahrwerk und Technik, wie zum Beispiel Automatik, Scheibenbremsen, sogar der vergrößerte Tachometer der späteren Modelljahre, wurden vom 1969er Spenderfahrzeug übernommen.

Das nordrhein-westfälische Unternehmen Lorenz (Wetter an der Ruhr) baute auf Kundenwunsch Coupes zu Cabriolets um. Es dürften rund 20 Lorenz-Umbauten gebaut worden sein.

Der VW Typ 34 war kein wirtschaftlicher Erfolg. Insgesamt wurden nur 42.505 Stück dieses wunderschönen PKW’s erzeugt.
Offizieller Nachfolger ist der VW Porsche 914.

Volkswagen Karmann Ghia Typ 34

Restauration und Wiederaufbau des Oldtimer VW Karmann Ghia Typ 34:

Die geringe Verbreitung macht den großen Karmann Ghia mittlerweile zur großen Rarität auf den Straßen, was man auch an den Preisen erkennen kann.
Die Technik ist relativ einfach, gut zu warten und simpel zu reparieren, auch Ersatzteile zum Antrieb und zum Chassis sind gut verfügbar. Jedoch gelten viele Karmann spezifische Teile der Karosserie als hoch problematisch. Im Gegensatz zum VW Käfer und zu den technikgleichen VW Modellen des VW Typ 3 hat auch der große Karmann wie sein kleiner Bruder, alle Kotflügel geschweißt anstatt angeschraubt. Frontmaksen, Stoßstangen, Windschutzscheiben und Rückleuchten sollen zur Ersatzbeschaffung große Probleme bereiten, oftmals müssen Schlachtfahrzeuge benötigte Teile spenden. Deshalb sind einwandfreie VW Typ 34 Karmann Ghia heutzutage erst im fünfstelligen Bereich zu kaufen.

Auch gefällt mir der Karmann Ghia Typ 34 genau so gut wie der Typ 14.
Ich finde die beiden Karmann Ghia’s gehören zu den schönsten Autos der Welt.

Nun ein paar Bilder von einigen VW Karmann Ghia Typ 34:

(Die Fotos der Karmann Ghia’s können durch anklicken vergrößert werden)