Ladies & Gentlemen,
als vor 50 Jahren der Elysee-Vertrag unterzeichnet wurde, der die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland festschreiben sollte, konnten Charles de Gaulle und Konrad Adenauer nicht wissen, wie gut fünfzig Jahre später die Beziehungen der ehemaligen Erbfeinde werden würden. Heute erschien Frankreichs Präsident Francois Hollande mit all seinen Ministern und mit vielen Abgeordneten im Deutschen Parlament und hielt im Rahmen der gemeinsamen Feierstunde eine (bemerkenswerte) Rede. Dies ist in Europa - und nicht nur in Europa - ein einmaliger Vorgang!
Viel wichtiger als wohlfeile Festreden, sind aber die Beziehungen der Menschen beider Völker zueinander. Zahlreiche Städtepartnerschaften, Wirtschaftsbeziehungen und kultureller Austausch erfüllen die Freundschaft tagtäglich mit Leben. Darauf kommt es nach meiner Ansicht vor allem an!
Nun sollen die Wirtschaftsbeziehungen weiter vertieft werden. Wenn Politiker anlässlich einer Feierstunde das sagen, sollte man es nicht wörtlich nehmen. Auf Knopfdruck lässt sich Handel und Wandel und wirtschaftlicher Erfolg bekanntlich nicht herbeiführen. Oder werden jetzt die deutschen Premium-Autobauer Audi, BMW und Mercedes die ums Überleben kämpfenden französischen Autokonzerne Peugeot, Renault und Citroen unterstützen, indem sie keine Autos mehr nach Frankreich liefern? Natürlich nicht! So weit geht die Deutsch-Französische Freundschaft denn auch wieder nicht, meint... Peter Broell