5 weitere Gründe warum CGI nervt

Es sollte ja mittlerweile kein Geheimnis mehr sein, dass ich modernen Filmen sehr negativ gegenüber eingestellt bin. Meiner Meinung nach sind es größtenteils hingewichste, lahme Aneinanderreihungen uninspirierter Szenen direkt aus dem Computer. Klar, den geneigten modernen Zuschauer interessiert das wenig. Hier ein paar Auszüge aus Interviews mit modernen Kinogängern weltweit:
„Alles CGI? Geil. Wo soll ich unterschreiben?“
„Superheroes? Shut up and take all my money.“
„Le 3Dö? Voulez-vous coucher avec moi?“
Nachdem ich neulich eine kleine Diskussion über Sinn und Unsinn von CGI in Filme mit Bullion geführt habe – die ich leider gerade nicht wiederfinde -, dachte ich, es wird mal wieder Zeit etwas Unsinn auszugraben. Hier also (nach Teil 1) 5 weitere Gründe warum CGI nervt.

1. AUGEN AUF

Die meisten Menschen haben Augen. Und alle Menschen sind unterschiedlich. Ihr wisst schon: Kein Kopf hat die gleiche Form, kein Penis ist gleich lang, kein Augenpaar gleicht dem anderen. Und mal ganz ehrlich: Keine Sau achtet darauf, wie die Augen aussehen. Zumindest weniger als auf die Penislänge. Trotzdem hat man offenbar ein Faible dafür entwickelt, an Augen rumzudoktorn. Wenn beispielsweise ein Darsteller die jüngere Version eines anderen Darstellers spielt, gleicht man gerne mal die Augen an. Oder man ändert einfach mal die Augenfarbe eines Charakters, weil … äh … blau.
Das ist nebenbei kein Phänomen, dass sich auf die Gegenwart beschränkt. In „Vom Winde verweht“, ein knappes Jahrzehnt vor der Erfindung der Kontaktlinse, die einiges vereinfacht hat, färbte man die Augen von Hauptdarstellerin Vivien Leigh grün, einfach, weil die Protagonistin in der Romanvorlage ebenfalls grüne Augen hat. Das die Augenfarbe absolut unwichtig für die Geschichte ist – die nebenbei ansonsten an etlichen Stellen verändert wurde – war offensichtlich kein Argument, sich diese, damals sicher höchst komplizierte Prozedur, zu ersparen.

2. KRATZ DICH MAL

Robert Englund dürfte vielen hier vor allem als Freddy Krueger bekannt sein. Dem Kindermörder mit dem Klingenhandschuh, der sich in Albträume schleicht und da rumschnetzelt, wie ein … nun ja, Kindermörder eben. Und diese Rolle war gar nicht mal so ungefährlich, wenn man bedenkt, dass Englund ständig mit einem echten Messerhandschuh rumlaufen musste, dessen Klingen scharf genug waren, um ihm auch mal schön ins Fleisch zu schneiden – was glücklicherweise eher selten der Fall war, aber durchaus für ein paar Kratzer gesorgt hat.
Einige Jahre später kam jemand anderes mit Krallenhand um die Ecke. Hugh Jackman, seines Zeichens, Australier, Oscar-Host und Wolverine. Nun sollte man ja meinen, dass es gar nicht mal so schwer sein kann, ein paar Wolverinekrallen im Supermarkt um die Ecke zu kaufen, die man Jackman dann an die Hand klebt. Stattdessen hatte man aber andere Pläne: In einer völlig ungefährlichen Szene betrachtet Wolverine seine Krallen im Spiegel. Und aus irgendeinem Grund dachte irgendjemand, dass man Jackman unter gar keinen Umständen zumuten kann, hier auf echte Krallen zu glotzen. Nein, viel besser ist es, wenn man die Dinger nachträglich animiert. Und wenn man schon eine Comicverfilmung macht, dann sollte man das auch sehen. Deshalb sehen die Krallen aus, als hätte sie Wile E. Coyote direkt von ACME bestellt und die Macher haben sie dann aus einem Road Runner Cartoon geschnitten, um sie Wolverine anzukleben. Heute muss wohl einfach alles wie ein Cartoon aussehen.

3. KÜNDIGE DEINE FITNESSSTUDIOMITGLIEDSCHAFT

Denn das Six Pack wird jetzt einfach animiert. Ich bin zwar kein Freund davon, dass sich Darsteller im Christian Bale Style für jede Rolle neu transformieren (wieso habe ich eigentlich Transformers nie in dieser Reihe dabei), da das einfach nicht gesund sein kann. Zunehmen, abnehmen, Muskeln aufbauen, abmagern bis kurz vorm Verrecken, dann wieder vollfressen … ich denke, das ist nicht gut. Aber keine Panik, denn Abhilfe kommt in Form von CGI. Endlich können sich die Darsteller einfach vollfressen und trotzdem hinterher aussehen wie die Muckibudenkönige. Marlon Brandos Fresssucht wäre heutzutage kein Problem mehr. Und selbst ein Pre-Abnippel Elvis Presley könnte wieder jung und geil aussehen. Stattdessen kriegen wir Nicolas Cage in Ghost Rider, der sich für diesen Müllfilm durchaus in Form gebracht hat. Den Filmemachern war es offenbar nicht gut genug, also bekam er über sein 0,33l-Six Pack ein viel cooleres 0,5l-Six Pack animiert.

4. WER NICHT TRAINIERT, BRAUCHT AUCH KEIN OBST

Nicolas Cage mag ja bekanntlich Pfirsiche, wie er uns „Im Körper des Feindes“ gezeigt hat,aber ich schätze, bei animiertem Obst hört auch seine Leidenschaft für Vitamine auf. Und wenn es schwebt erst recht. Klar, die fliegende Birne war sicher nicht das größte Problem in den Star Wars Prequels, aber es sind eben solche Kleinigkeiten, die beweisen, dass die CGI-Technik schon lange nicht mehr eingesetzt wird, um einen Film sinnvoll zu erweitern. Nein, es wird genutzt, um den faulen Saftsäcken ihren Job möglichst einfach zu machen. Oder wie sonst erklärt ihr euch, dass man für „John Wick“ für sage und schreibe 1000$ einen Haufen Hundescheiße hat animieren lassen, anstatt einfach beim Walmart um die Ecke für 2,50$ etwas Plastikscheiße zu kaufen? Das gesparte Geld hätte man sinnvoll nutzen können, um Keanu Reeves am Computer einen zweiten Gesichtsausdruck zu erstellen.

5. PHYSIK UNGENÜGEND

Ich habe ja weiter oben schon Cartoons erwähnt. Wisst ihr was Cartoons neben bunten Bildern noch ausmachen? Die physikalischen Gesetzmäßigkeiten gelten für Toons nur bedingt. Das gilt vor allem für Gravitation. Wile E. Coyote kann quasi ewig in der Luft stehen, so lange er nicht nach unten schaut. Die Helden in „realen“ Filmen scheinen die Gesetze der Erdanziehungskraft ebenfalls zu umgehen. Ich kenne mich zwar in Mittelerde nicht so gut aus, aber da die Leute dort nicht ständig in der Luft schweben, gehe ich mal davon aus, dass auch dort physikalische Gesetze herrschen, die Gravitation zumindestet ähneln. Nur Legolas scheint das völlig egal zu sein, wenn er über einstürzende Brücken hüpft wie in einem Mariospiel und Rüssel runterrutscht wie Fred Feuerstein nach Feierabend.
Aber gut, in Mittelerde lasse ich mir das noch gefallen. Aber auch in Filmen, die auf diesem Planeten, zu dieser Zeit, unter den jetzigen physikalischen Regeln stattfinden, scheint zwar jeder Schwanz Computeranimationen erstellen zu können, aber niemand kennt die newtonschen Prinzipien, die kurz und knapp besagen: Runter kommen sie alle. Es werden Jets gesurft, tonnenschwere Cyborgs hüpfen wie Flummis nach einem Sturz über den Boden, Saltos und Pirouetten drehen gehört sowieso dazu und generell wird einfach durch die Gegend gehüpft, ohne dass man irgendwann mal den Boden zu erreichen scheint. Selbst Nicht-Superhelden haben heute eine Superkraft. Sie heißt CGI.
Allerdings haben nicht nur die Helden vor der Kamera diese Superpower entdeckt. Auch hinter der Kamera wird sie genutzt, um die Physikbücher umzuschreiben. Eine Kamera ist ein physisches Objekt. Und man sollte meinen, dass gerade Filmemacher das wissen. Schließlich arbeiten sie hin und wieder damit. Aber das scheint völlig egal zu sein, wenn man völlig absurde Kamerafahrten veranstalten kann. Es geht hoch und runter und hin und her, durch Löcher, Schächte, Tunnel, massive Wände. Kein Hindernis kann nicht durchbrochen, oder besser gesagt völlig ignoriert werden.
Es ist eine Sache, es mit dem Realismus nicht all zu ernst zu nehmen. Aber es ist eine völlig andere, wenn man nicht mal mehr versucht, dem Zuschauer die Chance zu geben, ernst zu nehmen, was da gerade auf der Leinwand passiert.

Filme sind nicht mehr real. Filme sind Cartoons. Der Grund heißt: CGI.



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