5. Internationales Stevia-Symposium in Paraguay

  Stevia rebaudiana flowers

Image via Wikipedia

Am 17. und 18. November 2010 fand in den Räumen der paraguayischen Zentralbank das 5. Internationale Stevia-Symposium statt. Gastgeber waren CAPASTE (Cámara Paraguaya de Stevia), REDIEX (Red de Importación y Exportación) und das Ministerium für Industrie und Handel.

Die internationale Teilnehmerliste liest sich wie ein Who’s Who der Zuckerkonzerne:
Bio Pure aus Israel, Granular aus Schweden, Wisdom Natural Brands aus USA, PureCircle aus USA und Argentinien, INTA aus Argentinien, Truvia Cargill etc., aber auch Wissenschaftler aus Deutschland, Spanien und Kolumbien sowie Vertreter der Europäischen Kommission

Für viel Wirbel hat das Event hier in Paraguay im Vorfeld zwar nicht gesorgt und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß man in Paraguay gerade erst zu realisieren beginnt, welches Potential hier naturgegeben schlummert; umso erfreulicher sind daher die spärlich durchsickernden Ergebnisse für Paraguay.

An dieser Stelle sei noch einmal daran erinnert, daß Paraguay die natürliche Heimat der Stevia (Ka’a He’e) ist, die hier aufgrund bester klimatischer Voraussetzungen ohne den Einsatz von Chemie angebaut werden kann.
Umso erstaunlicher ist daher, daß Paraguay nur der zweitgrößte Produzent weltweit ist und in den letzten Jahren trotz der steigenden weltweiten Nachfrage der Stevia-Anbau in Paraguay bei 1.500 Hektar stagnierte. Um die derzeitige, weltweite Nachfrage nach paraguayischem Stevia decken zu können, müssten jedoch mindestens 4.000 Hektar bebaut werden.

Es ist somit sehr erfreulich, daß die paraguayische Regierung verlauten ließ, den Steviaanbau fördern zu wollen und bis 2015 eine Jahresproduktion von 25.000 Tonnen getrocknete Steviablätter (das Rohmaterial zur Herstellung von Stevioglycosiden) zum Ziel hat.
Im Departament San Pedro wird in Kürze auf einer Fläche von 10 Hektar ein Versuchsprogramm zum Anbau von Ka’a He’e gestartet, wobei die Anpflanzung teilweise mechanisiert und automatische bewässert werden soll.

Während Paraguay in den letzten 10 Jahren den aufkommenden Stevia-Boom verschlafen hat und weder von privatwirtschaftlicher noch von offizieller Seite die enormen Wachstumschancen erkannt wurden, haben sich multinationale Firmen der Zucker und Süßstoffindustrie bereits in Paraguay niedergelassen.

So wird derzeit im Department Caaguazú von schwedischen Investoren 12 Mio. Dollar in die Firma Granular gepumpt. Hier entsteht auf dem ehemaligen Gelände von Coca Cola eine Produktionsstätte, die vollständig auf Basis von Solarenergie arbeiten soll.

Der US-amerikanische Süßtstoffgigant – Pure Circle – der erst vor knapp zwei Jahren in einer Blitzaktion, eine alteingesessene, paraguayische Steviafabrik aufgekauft und übernommen hat – läßt derzeit im südlichen Chaco zirka 12 Hektar Land auf den Anbau von Stevia vorbereiten.
Dieses Vorhaben ist umso beachtenswerter wenn man bedenkt, daß der Chaco eine eher unwirtliche Region ist, mit extremen Temperaturen um die 50°C, von Trockenheit heimgesucht und mit salzigen Böden und Grundwasser – also Bedingungen, die den Ansprüchen der Stevia vollkommen entgegengesetzt sind.

Wer eine Vorstellung davon erhalten möchte, wie Stevia traditionell in Paraguay angebaut wird und woher z.B. auch die Produkte im Yerbabuena-Shop stammen, dem empfehle ich nachfolgende Videos, in welchem der Präsident der paraguayischen Steviakammer CAPASTE zunächst einen kleinen Ein- und Ausblick zur Steviaproduktion gibt.

Wer kein Spanisch versteht, möge sich einfach an den Bildern erfreuen.

Der Anbau, die Pflege und die Ernte erfolgt in harter Handarbeit

… und hier noch ein paar Eindrücke mehr:


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