Hübsch wurde Publizist, mischte sich ein, beim Studentenbund, in der Kommune 1. Drogenerfahrungen brachten ihn an den Rand seiner Existenz, sie brachten ihn aber auch zum Islam und zu seinem neuen Vornamen. Mehr als einhundert Bücher hat Hübsch herausgebracht, gegenwärtig arbeitet er an „Humor im Islam“. Er ist einer, der sich weiter einmischt, in seiner Glaubensgemeinschaft, im Schriftstellerverband, mit seinen Büchern.
In „Monolith“ hat Hadayatullah Hübsch 50 Frauen und Männern (es sind mehr Männer) ein Denkmal gesetzt, ein ganz persönliches, in dem sich doch oft der Leser wiederfinden kann. Es sind Künstler, von denen der Dichter sagt, er hat sie geschätzt, bewundert, geliebt. Sie haben seinen Lebensweg begleitet – Hübsch begegnet ihnen bei Gesprächen hinter der Bühne wie Carlos Santana, beim gemeinsamen Autofahren wie Cat Stevens oder als angeschwärmte Coverschönheit wie Grace Kelly. Er findet für diese Begegnungen gute Worte und schöne Bilder, die sich mit Textzeilen zu einem Sound verweben, der in die 60er- und 70er-Jahre führt. Das Gedicht für Leonhard Cohen liest er nicht an diesem Abend. Die Begegnung mit dessen Musik war eine Wendemarke für Hübsch, sie brachte ihn nicht von Allah, aber vom Islamstudium weg. „So’n Eiswürfel Einsamkeit“ beginnt das Cohen-Gedicht. Es sagt so viel über diesen Hadayatullah Hübsch; es sagt so viel über jeden Menschen und das, was Musik mit ihm machen kann. / Marlies Schnaibe, Märkische Allgemeine
Das Buch „Monolith. Pop-Gedichte“ erschien in der Edition Schwarzdruck, hat 80 Seiten und kostet 12 Euro. Mehr Infos: www.edition-schwarzdruck.de