Mit rund 200 Teilnehmern an jedem Wettkampftag haben sich die meisten durch die komplette Berliner Winterlaufserie bestehend aus drei Veranstaltungen mit unterschiedlich langen Strecken gelaufen. Austragungsort war das Stadion Wilmersdorf und Umgebung, wo ein nicht ganz einfacher Rundkurs entlang der Stadtautobahn, vorbei am Sommerbad und der Eislaufbahn führte. Gestern war nun der Abschluss der Serie, die mit einem Halbmarathon bei winterlichen Bedingungen endete.
Das sibirische Hoch ‘Cooper’ bescherte uns nach Schneefall Sonnenschein, aber auch einen eisigen Ostwind und natürlich kam da kurz vor Start einen Moment das Mädchen in mir durch. Nach einigen Minuten war aber auch das vergessen und es hieß einfach nur nicht ausrutschen, die Kurven einigermaßen vorsichtig nehmen und den ungestreuten „Berg“ vorsichtig hochtippeln.
Etwas ärgerlicher war, dass wieder einmal der Start nicht im Stadion war, wieder einmal blieb die Rundenanzahl ein Rätsel und ich war nicht die einzige, die sich fragend an die Menge gewendet hat. Natürlich kann man sich selbst ausrechnen, wie oft man den Hügel vor dem Stadion hoch muss, wie oft man die Bordsteine hoch und runter springen soll. Aber etwas mehr Informationen sowohl für Teilnehmer wie auch Zuschauer wären nicht schlecht. Ohne Kilometeranzeige auf meiner Uhr wäre ich ratlos, schaltet der Kopf meist doch bei der dritten Runde ab und mathematische Glanzleistungen werden unmöglich.
Anschaulich wird der Kurs, der regelmäßiges Laufen fast unmöglich macht, bei sportics; man sollte schon etwas in Berganläufen, engen Kurven und Bordsteinkantenhüpfen geübt sein. Aber da ging es ja jedem anderen Läufer nicht anders…
Die ersten zehn Kilometer liefen richtig rund, die letzten habe ich versucht zu verträumen, weil es Meter um Meter immer härter wurde; die Luft schneidete scheinbar in den Lungen, das Gesicht wurde starr und die Muskeln immer härter. Kurzum, ich war froh mit 1:36:50 und sonderbarer Weise 500m mehr im Ziel (Wunschzeit war 1:34) zu sein und die drei Läufe mit einem ersten Platz in meiner Altersgruppe hinter mich gebracht zu haben. Tiefster Respekt all den Läufern, die schon seit Jahren dort mitmachen und auch die letzten zwei Winter durch Tiefschnee und noch arktischere Temperaturen gelaufen sind.
Es war interessant in so einer kleinen Gruppe unterwegs gewesen zu sein, zu sehen, wie sehr professionelle Läufer förmlich an einem vorbeischweben und einen schon nach wenigen Kilometern umrunden. Eine kleine Siegerehrung, die sogar Preise für die AK Sieger vorgesehen hatte, war ein wirklich netter Abschluss.
Ich freue mich sehr, denn im Vergleich zu meinem Halbmarathondebüt im letzten Juni konnte ich mich um zehn Minuten verbessern und es geht bestimmt auch noch mehr, wenn das Training weiterhin so gut läuft. Also ein schöner Test, um die Form zu bestimmen und um den Trainingsplan entsprechend anzupassen.