Hallo,
im März hatte ich "Flowers for Algernon(Blumen für Algernon)" von Daniel Keyes gelesen und deshalb gibt es heute den Booktalk darüber.
Charlie hat eine geistige Behinderung und Wissenschaftler haben ihm in Aussicht gestellt, dass eine Gehirnop seinen IQ steigern und somit sein Leben verändern könnte. Bisherige Versuche fanden nur bei Mäusern statt und die Erfolgversprechendste war die mit dem Namen Algernon. Dank dem Eingriff steigert sich tatsächlich Charlie sein IQ und er wird auch schlauer als die Ärzte, die das Experiment leiten. Doch Algernon baut plötzlich und unerwartet ab und keiner kann sagen, ob Charlie das gleiche Schicksal erwartet.
Der Autor setzt sich in dieser Lektüre mehrfach kritisch mit dem Thema Experimente am Menschen auseinander und was einen überhaupt zu dem macht, der man ist. Was macht das mit einem selbst oder dem Umfeld, wenn man plötzlich überdurchschnittlich intelligent ist und keinen IQ mehr von um die 68 hat(leichte Intelligenzminderung)? Diese Fragen stimmen nachdenklich, schließlich sollte es nie das Ziel der Wissenschaft sein alle gleich/überdurchschnittlich intelligent zu machen. Allein wegen dem Klappentext ist es auch von Anfang an klar, dass einem hier keine rosarote, alles ist in bester Ordnung Handlung erwartet.
Eigentlich handelt es sich hierbei mit seinen etwas über 200 Seiten um ein dünnes Büchlein, welches man recht schnell durch gelesen hat. Jedoch musste ich es beim Lesen immer wieder auf Seite legen, weil mich die Handlung so unfassbar wütend gemacht hat. Es ist einfach erniedrigend was sich Charlie so alles anhören musste. Und auch wie seine Eltern mit ihm umgegangen sind hat mich einfach nur sprachlos und wütend gemacht. Was das alles betrifft ist das erschreckend nah an der Realität geschrieben und so etwas macht mich einfach nur traurig. Man merkt halt mehr als deutlich zu welcher Zeit dieses Buch geschrieben wurde(1958, USA). Leider ist es auch heute noch so, dass manche Denken so ein Verhalten sei okay.
Da die komplette Handlung nur durch Charlies Berichte erzählt wird bekommt man einen relativ guten Einblick über seine Gedanken und Gefühle vor, während und nach dem Experiment. Man merkt auf jeden Fall direkt wie Charlie sich im Laufe der Zeit selbst verliert und das wird nicht nur durch die fehlenden Schreibfehler oder die Formulierung der Berichte deutlich. Er verliert also vollkommen den Bezug zu sich selbst und seinen Mitmenschen und begreift es erste Mal, wie sein Umfeld ihn all die Jahre wahrgenommen hat. Und das dieses für ihn vorher harmlose aufziehen, ärgern und alles nie das war. Es war nie harmlos und vor allem war es nie richtig. Ein geistig zurückgebliebener Mensch hat genauso wie jeder andere das Recht darauf respektvoll behandelt zu werden. Leider ist es ja auch heute noch so, dass das Gegenteil der Fall ist. Das alles lernt er nach und nach, denn er hat immer noch die emotionale Intelligenz/Entwicklung eines Kindes und versteht vieles erst mit der Zeit. Ich finde es bemerkenswert wie der Autor es geschafft hat das alles glaubhaft zu vermitteln.
Eine ganz angenehme Sache ist, dass der Fokus die meiste Zeit auf Charlie liegt und man nicht so wirklich viel darüber erfährt was die Wissenschaftler überhaupt mit ihm machen. Zudem wirkt es dadurch, als könne das alles auch in 2020 stattfinden und ist somit relativ zeitlos. Und ich glaube wenn es von der Wissenschaftsethik möglich wäre, dann wären solche Vorgehensweisen leider in manchen Regionen Standard. Mir gefällt es auf alle Fälle, dass man dadurch die wirklich wichtigen Themen wie Wissenschaftsethik/Ethik und die ganzen moralischen Themen nie aus den Augen verliert und kontinuierlich diese hinterfragt. Und ich finde es gut, dass solche Experimente nicht erlaubt sind.
Man merkt beim Lesen auch nicht, dass das alles ursprünglich eine Kurzgeschichte war und später in eine Novel/Buch umgewandelt wurde. Und das finde ich wirklich bemerkenswert.
Auch wenn es ein Jugendbuch im Science-Fiction-Bereich ist, würde ich es auch Lesern empfehlen die relativ wenig mit dem Genre anfangen können. Es ist alles erschreckend nah an der Realität verfasst wurden und deshalb finde ich es auch schwer das alles dem Scie-Fi-Genre zuzuordnen. Bei mir hat die Geschichte eine Bandbreite an Emotionen ausgelöst, auch wenn ich die Handlung schon größtenteils von der japanischen Serie "Flowers for Algernon" kannte(basiert auf dem Buch).
Kennt ihr das Buch? Wie findet ihr es?
Viele Grüße
im März hatte ich "Flowers for Algernon(Blumen für Algernon)" von Daniel Keyes gelesen und deshalb gibt es heute den Booktalk darüber.
Charlie hat eine geistige Behinderung und Wissenschaftler haben ihm in Aussicht gestellt, dass eine Gehirnop seinen IQ steigern und somit sein Leben verändern könnte. Bisherige Versuche fanden nur bei Mäusern statt und die Erfolgversprechendste war die mit dem Namen Algernon. Dank dem Eingriff steigert sich tatsächlich Charlie sein IQ und er wird auch schlauer als die Ärzte, die das Experiment leiten. Doch Algernon baut plötzlich und unerwartet ab und keiner kann sagen, ob Charlie das gleiche Schicksal erwartet.
Der Autor setzt sich in dieser Lektüre mehrfach kritisch mit dem Thema Experimente am Menschen auseinander und was einen überhaupt zu dem macht, der man ist. Was macht das mit einem selbst oder dem Umfeld, wenn man plötzlich überdurchschnittlich intelligent ist und keinen IQ mehr von um die 68 hat(leichte Intelligenzminderung)? Diese Fragen stimmen nachdenklich, schließlich sollte es nie das Ziel der Wissenschaft sein alle gleich/überdurchschnittlich intelligent zu machen. Allein wegen dem Klappentext ist es auch von Anfang an klar, dass einem hier keine rosarote, alles ist in bester Ordnung Handlung erwartet.
Eigentlich handelt es sich hierbei mit seinen etwas über 200 Seiten um ein dünnes Büchlein, welches man recht schnell durch gelesen hat. Jedoch musste ich es beim Lesen immer wieder auf Seite legen, weil mich die Handlung so unfassbar wütend gemacht hat. Es ist einfach erniedrigend was sich Charlie so alles anhören musste. Und auch wie seine Eltern mit ihm umgegangen sind hat mich einfach nur sprachlos und wütend gemacht. Was das alles betrifft ist das erschreckend nah an der Realität geschrieben und so etwas macht mich einfach nur traurig. Man merkt halt mehr als deutlich zu welcher Zeit dieses Buch geschrieben wurde(1958, USA). Leider ist es auch heute noch so, dass manche Denken so ein Verhalten sei okay.
Da die komplette Handlung nur durch Charlies Berichte erzählt wird bekommt man einen relativ guten Einblick über seine Gedanken und Gefühle vor, während und nach dem Experiment. Man merkt auf jeden Fall direkt wie Charlie sich im Laufe der Zeit selbst verliert und das wird nicht nur durch die fehlenden Schreibfehler oder die Formulierung der Berichte deutlich. Er verliert also vollkommen den Bezug zu sich selbst und seinen Mitmenschen und begreift es erste Mal, wie sein Umfeld ihn all die Jahre wahrgenommen hat. Und das dieses für ihn vorher harmlose aufziehen, ärgern und alles nie das war. Es war nie harmlos und vor allem war es nie richtig. Ein geistig zurückgebliebener Mensch hat genauso wie jeder andere das Recht darauf respektvoll behandelt zu werden. Leider ist es ja auch heute noch so, dass das Gegenteil der Fall ist. Das alles lernt er nach und nach, denn er hat immer noch die emotionale Intelligenz/Entwicklung eines Kindes und versteht vieles erst mit der Zeit. Ich finde es bemerkenswert wie der Autor es geschafft hat das alles glaubhaft zu vermitteln.
Eine ganz angenehme Sache ist, dass der Fokus die meiste Zeit auf Charlie liegt und man nicht so wirklich viel darüber erfährt was die Wissenschaftler überhaupt mit ihm machen. Zudem wirkt es dadurch, als könne das alles auch in 2020 stattfinden und ist somit relativ zeitlos. Und ich glaube wenn es von der Wissenschaftsethik möglich wäre, dann wären solche Vorgehensweisen leider in manchen Regionen Standard. Mir gefällt es auf alle Fälle, dass man dadurch die wirklich wichtigen Themen wie Wissenschaftsethik/Ethik und die ganzen moralischen Themen nie aus den Augen verliert und kontinuierlich diese hinterfragt. Und ich finde es gut, dass solche Experimente nicht erlaubt sind.
Man merkt beim Lesen auch nicht, dass das alles ursprünglich eine Kurzgeschichte war und später in eine Novel/Buch umgewandelt wurde. Und das finde ich wirklich bemerkenswert.
Auch wenn es ein Jugendbuch im Science-Fiction-Bereich ist, würde ich es auch Lesern empfehlen die relativ wenig mit dem Genre anfangen können. Es ist alles erschreckend nah an der Realität verfasst wurden und deshalb finde ich es auch schwer das alles dem Scie-Fi-Genre zuzuordnen. Bei mir hat die Geschichte eine Bandbreite an Emotionen ausgelöst, auch wenn ich die Handlung schon größtenteils von der japanischen Serie "Flowers for Algernon" kannte(basiert auf dem Buch).
Kennt ihr das Buch? Wie findet ihr es?
Viele Grüße