Trennung mit Hindernissen
mit Jennifer Aniston, Vince Vaughn, Jason Bateman
Regie: Peyton Reed
Kinostart: 10. August 2006
Genre: Komödie
Manchmal müssen richtig seichte Filme, bei denen man nicht denken muss und sich einfach nur berieseln lassen kann, sein. Dazu zählt ohne Zweifel auch ‚Trennung mit Hindernissen‘. Auch, wenn ich Jennifer Aniston als Schauspielerin sehr mag und wahrscheinlich all ihre Filme gesehen habe, muss man ehrlicherweise sagen, dass die Schauspielerin doch immer wieder die gleiche Rolle spielt und kaum bei Filmen, die man in ein anderes Genre einordnen kann, mitwirkt. Gleiches gilt wohl auch für Vince Vaughn, dessen humoristische Filme ich mir auch sehr gern ansehe.
Witzig ist auch ‚Trennung mit Hindernissen‘. Und mit dem Titel ist eigentlich auch schon die Handlung des Streifens erklärt. Ein Liebespaar, zunächst noch sehr verliebt, sie teilen sich eine gemeinsame Wohnung, lebt sich immer weiter auseinander, bis es schließlich nur Trennung kommt. Das im Titel angesprochene Hindernis besteht darin, dass sich keiner der beiden dazu bereit erklärt, die gemeinsame Wohnung dem anderen zu überlassen. Und so leben die beiden noch immer zusammen, aber nicht mehr als Paar.
‚Trennung mit Hindernissen‘ zählt wohl auch zu der Kategorie von Filmen, auf die man sich als Pärchen einigt, wenn man zusammen ins Kino gehen möchte, aber eigentlich auf unterschiedliche Filmarten steht. Für den Mann sind es die witzigen und humorvollen Momente, die ihn über die fehlenden actionreichen Momente hinwegsehen lässt. Für das weibliche Geschlecht die Liebesgeschichte am Rande.
So war es auch für meinen Freund und mich im Oktober 2006. Wir verbrachten unseren ersten gemeinsamen Urlaub im beschaulichen Örtchen Rabel an der Ostsee. Für unseren zweiten Monatstag beschlossen wir einen schönen Abend in der schönen Stadt Flensburg, die nur eine Autostunde entfernt war, zu verbringen. Unsere Leidenschaft für Filme zog uns ins Kino. Bis heute erinnern wir uns noch gern daran, dass wir den gesamten Kinosaal nur noch mit einem weiteren Pärchen teilten. Man muss aber wohl dem Film zu Gute halten, dass er bereits zwei Monate in den Kinos lief und nur auf diesem Grund nicht mehr so gut besucht war.
‚Trennung mit Hindernissen‘ ist also für mich der Film, der mich immer an mein Zweimonatiges mit meinem Freund und an die wunderschöne Stadt Flensburg erinnern wird.
Goodbye, Lenin!
mit Daniel Brühl, Katrin Saß, Florian Lukas
Regie: Wolfgang Becker
Kinostart: 13. Februar 2003
Genre: Drama, Komödie, Historienfilm
Für das heutige Thema habe ich mich für einen Film entschieden, der eigentlich alles hat, damit ich ihn nicht mag: Er ist ein deutscher Film, der sich mit der nicht allzu weit zurückliegenden, deutschen Geschichte beschäftigt. Neben Krimis und langatmigen Beziehungsdramen ist das Verarbeiten der deutschen Geschichte das einzige Thema des deutschen Films (so kommt es mir zumindest vor). Doch Gott sei Dank ist ‚Goodbye, Lenin!‘ völlig anders, als von mir befürchtet.
Der 21-jährige Alex lebt in Berlin in der damaligen DDR. Seine Mutter ist überzeugte DDR-Bürgerin. Plötzlich fällt sie in ein Koma und wacht erst acht Monate später nach dem Mauerfall wieder auf. Da sie sich aufgrund ihres gesundheitlichen Zustandes nicht zu sehr aufregen darf, spielen ihr Alex und seine Freund vor, dass die DDR nach wie vor existiert.
Dabei ist es nicht nur der humoristisch eigentlich sehr vielversprechende Plot, der mich überzeugt hat, sondern vielmehr die Darsteller und ihre Charaktere. Man nimmt sie ernst, mag sie und fiebert mit ihnen mit. Auch die Art und Weise des Films, mit kleinen Dingen des DDR- und BRD-Alltags umzugehen, lässt eine wirklich positive Ostalgie aufkommen und erinnert in ihren besten Momenten an ‚Die fabelhafte Welt der Amelie‘. Dazu trägt auch der hervorragende Soundtrack von Yann Tiersen bei, der ebenfalls für die Musik von ‚Amelie‘ verantwortlich war.
Nicht nur den Film an sich mag ich sehr, auch die Tatsache, an welchem Ort ich einen der wenigen deutschen Filme, die ich mag, das erste Mal gesehen habe: Nicht etwa in ‚Good Old Germany‘, sondern in den tiefsten East Midlands, in England. 2009 war ich im Rahmen eines ERASMUS-Stipendiums in Nottingham und mein damaliger Mitbewohner Jonathan hatte eine kleine, aber feine DVD-Sammlung von ausländischen Filmen. Sie kamen aus Serbien, Russland, Venezuela, aber eben auch aus Deutschland in Form von ‚Goodbye, Lenin!‘ Und so habe ich mir meinen Lieblingsdeutschlandfilm das erste Mal in England angesehen. Natürlich mit englischen Untertiteln.