Aachen. Der BPW-Club Aachen (Business and Professional Woman) feiert in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum. Seit drei Dekaden setzen sich die Mitgliedsfrauen in und mit ihrem Netzwerk für die Gleichberechtigung in Beruf, Politik und Gesellschaft ein.
Quelle: BPW
Derweil sich in der langen Zeit gesellschaftlich, emanzipatorisch und auch berufstechnisch Vieles geändert haben mag, hat das Thema der Vernetzung von Frauen nicht an Aktualität verloren. Im Gegenteil – auch im 21. Jahrhundert kämpfen Frauen in vielen Berufen noch gegen Windmühlen. Immer noch verdienen viele Frauen weitaus weniger als ihre männlichen Kollegen oder müssen sich in bestimmten Branchen besonders engagieren, um auf den Chefsessel zu gelangen. Und selbst mit viel Ehrgeiz schaffen es nur wenige Frauen, Familie und Karriere mit Leichtigkeit unter einen Hut zu bringen. Denn oftmals bedeutet Kinderplanung einen Karriereknick, den es nur schwer wieder auszubügeln gilt. „Ab einem gewissen Karrierelevel wird es zusehends schwieriger für Frauen weiter zu kommen auf der Karriereleiter. Die Konkurrenz wird schärfer und die Luft in den Führungsetagen sehr dünn“, weiß auch Thekla Bauwens, 1. Vorsitzende des BPW-Club Aachen. Mit den Mitgliedsfrauen vom BPW-Club wird das alles zwar nicht unbedingt einfacher, aber zumindest findet frau hier Verbündete, Mentorinnen, Expertinnen und Freundinnen.
Der BPW ist kein Elite-Club und auch keine Selbsthilfegruppe. Die Damen sind zwischen 23 und 80 Jahre alt, arbeiten als Angestellte oder Unternehmerinnen und sind so unterschiedlich wie Frauen nur sein können. Doch eins haben sie alle gemeinsam: Sie arbeiten, sie vernetzen sich, sie tauschen sich aus und wollen sich gegenseitig voran bringen.
Was sich nach Klüngel anhört, ist ein internationales Netzwerk mit langer Tradition. 1919 in den USA gegründet, verbreitete sich das Frauennetzwerk schnell auf der ganzen Welt. Allein in Deutschland bestehen 42 Clubs mit mehreren Tausend Mitgliedsfrauen. Das internationale Gewicht in der Frauenarbeit zeigen auch die ständigen Vertretungen in Straßburg sowie in verschiedenen UN-Gremien.
Was vor dreißig Jahren in Aachen begann, daran wollen die Frauen bei ihrer traditionellen Kerzenfeier am Samstag, den 13.11.2010 in der Erholungsgesellschaft erinnern. Für jedes Land, in dem es einen BPW-Club gibt, wird eine Kerze angezündet. „Das geht richtig unter die Haut“, schwärmt Angelika Holland-Hohmann, die schon seit vielen Jahren Mitglied des BPW ist. „Erst an den vielen Kerzen merkt man, wie viele Frauen in wie vielen Ländern miteinander verbunden sind.“ Die Kerzenfeier wird von allen BPW-Clubs auf der Welt zur gleichen Zeit zelebriert. „Wir zeigen damit, dass wir Frauen in aller Welt aneinander denken und füreinander da sind“, so Holland-Hohmann.
Zum ersten Mal dürfen dieses Jahr auch die Männer der Mitgliedsfrauen an der Veranstaltung teilnehmen. Man gibt sich fortschrittlich.
Eine prominente Gastrednerin haben sich die Frauen ebenfalls auch eingeladen. Der Festvortrag zum Thema “Frauen in die Führungspositionen” wird von Frau Prof. Heather Hofmeister gehalten. Frau Prof. Hofmeister ist Prorektorin der RWTH Aachen und Universitätsprofessorin für das Fach Soziologie mit dem Schwerpunkt Gender- und Lebenslaufforschung.
Wer den BPW-Club Aachen gerne näher kennen lernen würde, der kann dies auf einer der zahlreichen Workshops und Veranstaltungen des BPW tun. Zum Hereinschnuppern eignet sich auch der regelmäßig stattfindende Stammtisch der Damen. Nähere Informationen finden Sie unter: http://www.bpw-aachen.de