Bei Mailand fällt den meisten nur Mode ein, vielleicht noch der Mailänder Dom. Aber die Stadt hat noch viel mehr zu bieten, auch wenn die Sehenswürdigkeiten nicht so offensichtlich wie in Rom sind. Daher habe ich dir meine Tipps für deinen Besuch dieser Stadt mitgebracht.

1. Die Navigli

Es ist ziemlich unbekannt, das Mailand früher von Kanälen durchzogen war, die die Stadt mit den großen Gewässern wie z.B. dem Lago Maggiore verbanden. Einige der Kanalsysteme wurden von Leonardo da Vinci geplant. Heute sind die meisten Kanäle überbaut und deshalb nicht mehr zugänglich. Drei der Kanäle sind erhalten geblieben und heute ein beliebtes Viertel, nicht nur für Touristen. An den Kanälen haben sich viele Kunsthandwerker, kleinere originelle Geschäfte und viele Bars und Restaurants angesiedelt. Tagsüber kann man hier hervorragend entlang schlendern und abends sind die Navigli beliebte Ziele für Nachtschwärmer.

Sehr schön ist ein Besuch der Navigli wenn dort ein Markt stattfindet. Regelmäßig findet am letzten Sonntag im Monat ein Flohmarkt statt, im Frühjahr werden dort auch Blumen und Pflanzen verkauft.

In der Nähe der Navigli befindet sich der Corso di Porta Ticinese.

2. Corso di Porta Ticinese

Diese Straße kann man von Dom aus bequem zu Fuß erreichen und entlang dieser Straße zu den Navigli gelangen. Diese Straße ist vor allem Sehenswert wegen dreier Dinge.

  • Porta Ticinese, einem alten Stadttor des mittelalterlichen Mailands.
  • Colonne di San Lorenzo, einer Säulenreihe von 16 korinthischen Säulen, die eines der wenigen Zeugnisse aus dem römischen Zeitalter sind.
  • Basilika San Lorenzo, die vor allem für Rheinländer interessant sind. In der Basilika befanden sich die Reliquien der heiligen drei Könige bis sie von König Barbarossa gestohlen und nach Köln gebracht wurden.

Zusätzlich ist auch diese Straße voll von kleinen Restaurants, Bars und Cafes, die immer wieder zum Einkehren einladen.

3. Das Brera-Viertel

Das Brera-Viertel ist ein altes Viertel mit vielen kleinen Gässchen und ist mittlerweile hauptsächlich Fußgängerzone. Das Viertel ist durchzogen von Restaurant aller Preisklassen, Bars, Eisdielen, kleinen Geschäften, Ateliers und Märkten. Durch dieses Viertel zu schlendern und in den kleinen Gassen die Häuser oder alte Paläste zu entdecken war für mich Italien pur.

4. Besuch des Mailänder Doms

Auch wenn der Mailänder Dom zu den klassischen Besichtigungen jeder Reise nach Mailand gehört, habe ich ihn hier in meinem Tipps aufgeführt. Aber weniger wegen dem Innenraum, sondern wegen des Dachs, denn man kann auch das Dach des Doms besteigen. Vom Dach aus sieht man zum einen die filigrane und detailreiche Bauweise der Kathedrale. Zum anderen hat man oben eine wunderbare Aussicht auf Mailand. Nach dem Abstieg vom Dach gelangt man direkt in die Kathedrale, so daß man auch einen Blick ins Innere werfen kann, auch wenn man sich nur in einem kleinen abgetrennten Bereich aufhalten darf. Reicht einem dies nicht, kann man für 2€ ein Ticket für den gesamten Innenraum der Kathedrale und dem Museum kaufen.

Beim Ticketkauf kann man zwischen Treppe und Fahrstuhl wählen, was einen Unterschied von 2€ und 250 Stufen ausmacht (Das Ticket für den Treppenaufgang kostet 8€). Den Besuch des Daches sollte man, wenn möglich in der Woche einplanen, dann ist es nicht ganz so voll.

Wenn man am Dom ist, lohnt sich auch der Besuch der Galerie Vittorio Emanuele II. mit Luxusgeschäften, teuren Cafes und Restaurants, welche ein weiteres Wahrzeichen Mailands ist.

5. Straßenbahn fahren

Straßenbahnfahren ist in Mailand ein besonderes Erlebnis. Denn man kann einmal in einer modernen Straßenbahn sitzen und das nächste Mal in einem Waggon aus den 20ern des letzen Jahrhunderts. Da die Mailänder an diesen alten Wagen hängen, sind sie bis jetzt nicht ausgemustert worden, sondern fahren immer noch. Wer schon einmal in San Francisco war, kennt die Wagen wenn er mit der F-Line gefahren ist, denn hier fährt auch ein Wagen aus Mailand.

6. Mercato Metropolitano

Auf einem alten Industriegelände ist im Rahmen der Expo 2015 ein Urbaner Nutz-Garten entstanden, in dem Obst und Gemüse aller Art in Kisten und Säcken angebaut wird. Es gibt einen Bauern- und einen Streetfoodmarkt. Hier kann man sich mit verschiedensten italienischen Köstlichkeiten stärken. Abends verwandelt sich das Gelände in ein Open Air Kino oder einen Ort mit chilliger Musik, wo man nett sitzen kann. So ist der Mercato Metropolitan o tagsüber und abends ein lohnendes Ziel.

Der Mercato liegt an der Porta Genova, in der Nähe der Navigli-Kanäle.

7. Cimitero Monumentale

Der Mailänder Zentralfriedhof ist nicht nur ein Friedhof, sondern auch ein riesiges Freiluftmuseum. Schon am Eingang wird man von dem monumentalen Ehrentempel empfangen. Ursprünglich als katholische Kirche geplant, wird er heute als Ort der Erinnerung an herausragende Persönlichkeiten von Mailand genutzt. Hinter dem Ehrentempel erstreckt sich das Gelände des Friedhofs. Hervorstechendes Merkmal dieses Friedhofs sind die teilweise haushohen und kunstvollen Mausoleen der reichen und berühmten Mailänder Familien. Aber zwischen diesen ganzen Mausoleen verstecken sie die kleineren Gräber, die nicht weniger kunstvoll sind.

8. Das mittelalterliche Viertel

Das mittelalterliche Viertel (San Vittorio / Cinque Vie) ist ähnlich wie das Brera-Viertel, nur nicht so überlaufen. Dieses Viertel wurde im 2. Weltkrieg nur sehr wenig zerstört und man kann erahnen, wie Mailand vor 200 Jahre aussah. Viele Straßen haben noch Kopfsteinpflaster und sind nicht geteert. Es gibt viele kleine, verwinkelte Gassen mit alten Häusern. Hier lohnt es sich besonders, in jedes offene Tor zu schauen, denn oft verbergen sich im Innhof wahre Schätze, kunstvoll angelegte oder verwunschene Gärten.

Dieser Beitrag ist Teil des Projekt „Stadt-Land-Fluß" von dem Blog Ferngeweht.

Diese 8 Tipps sind meine persönlichen Highlights meiner Reise nach Mailand, es gibt aber mit Sicherheit noch viel mehr. Was waren Deine Highlights in Mailand?


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