28. März 2012, Der Weg, 18.03 Uhr

Wir haben auf dem Balkon gesessen und gegessen, während die Sonne aus uns Stars machte. Sternchen trug eine überdimensionale Sonnenbrille, die sie zu verschlucken drohte. Nur die Fotografen fehlen. Aber dann wäre es zu eng geworden. Fisch gab es und Kartoffel und Salat. Autos rauschten vorbei, stahlen das eine oder andere Wort. Kauen und schlucken, genießen, ganz so wie man zuhört. Und wo landen all die Wörter, wenn sie verdaut sind? Etwa in diesem Klo hier, damit man sie runterspült?
Ich bin gelaufen, meine fünf Kilometer, die mich an Wiesen vorüber führten, auf denen bunte Blumen wuchsen, die in der Sonne glänzten. Ging man näher heran, dann erkannte man, dass es eine Verpackung war, die hier jemand gepflanzt hatte. An einem ganzen Acker voll mit Müll sah ich mich satt. Papiertaschentücher wuchsen dort und leere Colaflaschen, die wie Edelsteine Sonnenlicht in alle Richtungen erbrachen. Eine alte Frau sah sich hektisch um, weil sie fürchtete, mein schneller Schritt würde sich ihre Handtasche nehmen. Ich steuerte um sie herum, nicht einmal mein Atem streifte sie. Am Ufer lief ich entlang, achtend, nicht in den Verkehrsfluss zu plumpsen. Man hört dies und das, von Kindern, die von den eiligen Motorbooten zerrissen wurden. Ein wunderschöner Weg, der auch gefährlich ist, denn man muss nur die Türe ins Schloss fallen lassen, dann ist man mitten in einem Abenteuer. Entdeckte Verlademänner, die es lieben, wenn sie Säcke auf die Anhänger ihre Autos werfen können. Ein Sack, und noch ein Sack, und nähert sich das Ende, dann versacken sie in Trübsinn. Entdeckte die Funkmänner, die in Uniform am Straßenrand stehen und gewichtige Mienen zur Schau tragen. Nichts, was sie sagen, hat keine Bedeutung. Alles wird von einem gefangen und notiert, der an einem Ort namens Zentrale sitzt. Ein verwirrter Mann sei aus dem Krankenhaus entkommen. Das hörte ich. Mein Blick suchte ihn, in jedem der mir entgegen kam, meinte ich das Krankenhaus riechen zu können. So läuft man Meter für Meter, bis man vor den eigenen vier Wänden steht und schwitzt und flucht und glücklich ist.
Das Essen ist gegessen. Das Sternchen sitzt in ihrem Zimmer. Die Seraphe starrt versonnen in den Himmel. Und ich schreibe.



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