Titel(Englisch)The silent patient
AutorAlex Michaelides
VerlagOrion
GenrePsychothriller
Seiten339 Seiten
Meine Bewertung2/5
Inhalt
Alicia Berenson war eine berühmte Künstlerin und mit dem Fotografen Gabriel verheiratet und lebte in London. Eigentlich war es ein Tag wie jeder anderer, an dem Gabriel spät von einem Shooting nachhause kam. Und ohne erkennbaren Grund schoss Alicia ihm 5 Mal ins Gesicht. Und seit dem Zeitpunkt schweigt Alicia eisern und ist mit Medikamenten zugepumpt in einer forensischen Psychiatrie untergebracht. Nach einigen Jahren schafft es Theo Faber endlich eine Arbeitsstelle in der Psychiatrie zu bekommen und auch noch Alicia zu behandeln. Er hat es sich fest vorgenommen sie zum Reden zu bringen, aber ist das wirklich eine so gut Idee? Kann er die Wahrheit verkraften?
Review
Mich hat schon seit langem eine Wendung in einem Buch nicht mehr so sprachlos gemacht. Ich kann noch nicht einmal einordnen, ob der Plottwist jetzt genial ist oder einfach nur vollkommener Schwachsinn. Es fasziniert mich auf jeden Fall und passt super zum Genre "Psychothriller", da er einen alles was bis zu dem Zeitpunkt geschah infrage stellen lässt.
Der Autor spielt mit vielen Klischees, was die Orte, die Handlung als auch die Charaktere betrifft. Das gelingt ihm mal mehr und mal weniger gut. Es ist der erste Roman vom Autor und dass er sonst immer nur Drehbücher schreibt merkt man sehr deutlich an der fehlenden Tiefe.
Was mich wirklich gestört hat sind die einzelnen Charaktere. Sie wirken alle durch die Bank weg leblos, blass und vollkommen austauschbar. Selbst Theo als Hauptprotagonist ist nicht wirklich greifbar, was einfach nur schade ist. So konnte ich zu keinem eine Bindung aufbauen und mir war es dehalb auch vollkommen egal was mit ihnen passiert.
Das zweite was mich gestört hat sind die Dialoge. Viele tragen einfach nichts zur Handlung bei und manche sind einfach nur verwirrend. Warum fährt Charakter x zu Charakter y um mit diesem nur wenige Worte zu wechseln? Das alles hätte man genauso als Telefongespräch einbauen können, dann wäre es wenigstens logisch gewesen. Auch die Dialoge in den Tagebucheinträgen wirken sehr konstruiert und deplatziert. Da hätte indirekte Rede wirklich vieles retten können. Vor allem beim letzten Tagebucheintrag gibt es einen großen Logikfehler was den zeitlichen Ablauf betrifft.
Was mich auch ein wenig verwirrt hatte war der Klinikalltag. Das alles spielt die meiste Zeit in einer forensischen Psychiatrie in der verurteilte Straftäter untergebracht sind. Und trotzdem erscheinen einige Vorgänge doch sehr unrealistisch.
Fazit
Auf hier das Buch hatte ich mich wirklich gefreut, denn ich liebe einfach Psychothriller und von hier dem hatte ich im Vorfeld schon viel gutes gehört. Es gibt unglaublich viele gute Rezensionen zu dem Buch und es wurde auch sehr viel Werbung geschaltet. Und jetzt nachdem lesen des Buches frage ich mich, ob diese Rezensionen überhaupt zu dem Buch passen. Ich bin deshalb mit wirklich hohen Erwartungen heran gegangen und wurde leider nur enttäuscht.
Hier war ich mir zudem echt unsicher mit der Bewertung. Wie bewertet man ein Buch, bei dem man die Idee hinter Handlung und den Plottwist fantastisch findet aber den Rest absolut nicht mag? Mir tut es Leid dem Ganzen nur 2 Sterne geben zu können. Um das alles was passiert korrekt einordnen und verstehen zu können müsste ich das Buch noch einmal lesen, was ich aber nicht so gern mache. Vielleicht würde mir das alles dann auch besser gefallen. Die ganze Handlung ist einfach vom zeitlichen Ablauf schwer einzuordnen, was das alles nicht besser macht.
Das Buch lässt sich auf jeden Fall gut zwischendurch lesen, denn es hat nur 339 Seiten. Das Tempo der Handlung ist recht langsam, was eher untypisch für einen Thriller ist.