24. Okt. 2015 – 08:15

Warum können Autisten sich nicht einfach ‚überwinden‘ und normal verhalten?

allem voran gestellt sei nun mal, ob nicht können oder nicht wollen, was ist schon normal, will ich überhaupt normal sein? Wenn ich die Gesellschaft heutzutage betrachte, dann nein, dann will ich nicht normal sein, demnach was die Mehrheit als normal empfindet.

Nicht-autistische Menschen finden Sicherheit in Gruppen. Autisten empfinden .. das ganz anders.

Wenn ein Autist nicht gerade seit etlichen Tagen auf einem Ruderboot mitten im Ozean treibt, dann sehnt er sich nicht in dem Ausmaß nach anderen Menschen, wie das bei nicht-autistischen andauernd ist. Andere Menschen geben uns durch ihre bloße Anwesenheit keine Sicherheit, wir fühlen uns nicht stark im Team und haben keinen Drang zum Gruppendasein.

Ganz im Gegenteil: Menschengruppen stimulieren die Amygdala im Gehirn und verursachen eine Adrenalinausschüttung, sowie darauf folgende Fluchtreaktionen. Man fühlt sich also unwohl, plötzlich unglücklich, überfordert oder gereizt.

Viele (ich auch!) haben es sich allerdings antrainiert, dass man nicht einfach immer fliehen kann (beispielsweise auf einer Geburtstagsfeier) und halten es aus, kontrollieren ihren Körper eine Zeit lang,… werden dadurch im Laufe der Stunden immer ruhiger, schweifen in Gedanken ab, sehen gedankenverloren in die Ferne und werden irgendwann richtig müde.

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